Fall Ronaldo wird zum Krimi
Was geschah mit der Unterwäsche des mutmasslichen Opfers?

Die Kleidung und die Aussage des mutmasslichen Ronaldo-Vergewaltigungs-Opfers sollen verschwunden sein – obwohl sie bei der Polizei abgegeben wurden. Dazu taucht eine neue Ronaldo-Aussage zur angeblichen Tat-Nacht auf.
Publiziert: 06.10.2018 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2018 um 16:00 Uhr
Video zeigt Ronaldo mit seinem angeblichen Opfer
2:17
Partynacht in Las Vegas:Video zeigt Ronaldo mit seinem angeblichen Opfer

Neue Wendung im Fall Ronaldo: Laut dem Anwalt des mutmasslichen Vergewaltigungs-Opfers Kathryn Mayorga soll das Dokument mit der Aussage, die diese am Tag nach der verhängnisvollen Nacht im «Palms Place» in Las Vegas bei der Polizei gemacht hat, verschwunden sein. 

Auch das Kleid und die Unterwäsche, die Mayorga in der Nacht getragen hatte und die sie den Behörden als Beweismittel übergeben hatte, sollen nicht mehr auffindbar sein. Das berichtet der «Spiegel».

Der Medienbericht zeigt, welch eine Armada der Portugiese aufbot, nachdem Mayorga erklärt hatte, Ronaldo habe sie am 13. Juni 2009 in seiner Suite vergewaltigt.

Ronaldos Anwalt Carlos Osorio de Castro habe daraufhin ein vielköpfiges Team zusammengestellt, um den Schaden in Grenzen zu halten. Darunter waren:

  • Ein Privatdetektiv mit guten Kontakten zur Polizei von Las Vegas
  • Zwei Anwälte aus Portugal
  • Die grosse für Krisenmanagement bekannte Londoner Anwaltskanzlei Schillings
  • Die kalifornische Promi-Kanzlei Lavely & Singer
  • Der Anwalt Richard Wright aus Las Vegas, Stundenhonorar: 475 US-Dollar.
  • Dazu ein medizinischer Gutachter und eine Forensikerin

Sie alle sollen den Fussball-Superstar gegen den Vergewaltigungsvorwurf verteidigen. Und sie nehmen ihren Job ernst. Mayorga wird beschattet, es wird dokumentiert, wann sie aus dem Haus geht und mit wem, wo sie isst, wie viel Alkohol sie trinkt.

Cristiano Ronaldo reagiert auf Sex-Vorwürfe
0:33
«Fake News!»:Cristiano Ronaldo reagiert auf Sex-Vorwürfe


Jetzt ist ein zweiter Fragebogen aufgetaucht – mit anderen Antworten. Diesmal sagt Ronaldo: «Sie hat nicht geschrien. Sie hat nicht um Hilfe gerufen oder Ähnliches.»

Verwirrende neue Details. Es werden kaum die letzten sein in diesem Fall. (eg)

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Der Fall

Cristiano Ronaldo soll 2009 das heute 34-jährige Ex-Model Kathryn Mayorga in einem Hotel in Las Vegas vergewaltigt haben.Ronaldo lernt sein mutmassliches Opfer im Nachtklub «Rain» in Las Vegas kennen. Zusammen mit einer Freundin wird Mayorga danach per SMS zu Ronaldo in dessen Hotelzimmer bestellt. Später kommt es zum Sex – einvernehmlich, wie er behauptet. Sie meldete damals den Übergriff der Polizei, nannte aber den Täter nicht und akzeptierte später 375 000 Dollar Schweigegeld.

Vergangene Woche reichte Mayorga beim zuständigen Bezirksgericht in Nevada Klage gegen Cristiano Ronaldo ein. Nun hat die US-Polizei die Untersuchungen im Vergewaltigungsfall offiziell wieder aufgenommen, wie «USA Today» berichtet. Anders klingt die Version des Fotomodels: Ronaldo sei plötzlich reingekommen, sein Penis sei dabei aus der Hose gehangen. «Er stand neben mir und wollte, dass ich seinen Penis anfasse. Er hat mich angebettelt: ‹Nur für 30 Sekunden!› Ich habe Nein gesagt. Und dann sagte er, ich solle ihn in den Mund nehmen.»Mayorga weiter: «Ich habe ihn wieder von mir gestossen. Er hat versucht, meine Unterwäsche auszuziehen, was ihm aber nicht gelang. Ich habe mich dann zusammengerollt und versucht, meine Vagina mit beiden Händen zu schützen. Und dann ist er auf mich drauf», so Kathryn weiter. Dann habe er sie anal vergewaltigt. Die Anusverletzungen sind im Spital dokumentiert worden.

Vergewaltigungsvorwürfe gegen Ronaldo

Worum geht es? 

Um eine Party-Nacht im Juni 2009 in Las Vegas. Ronaldo verbrachte den Abend mit Kathryn Mayorga in einem Club. Das beweisen Videos und Bilder der beiden. Später kam es zu Sex. Ronaldo bezeichnet den Geschlechtsverkehr als einvernehmlich, Mayorga spricht von Vergewaltigung.

Was sind die konkreten Anschuldigungen?

 Im «Spiegel» schildert Mayorga den Abend aus ihrer Sicht. Sie habe Ronaldo in einem Club in Las Vegas kennengelernt. Nach einer kurzen Unterhaltung habe der Fussballstar, der in diesem Sommer gerade von Manchester United zu Real Madrid wechselte, nach ihrer Handy-Nummer gefragt. «Ich habe sie ihm gegeben, und weg war er», so Mayorga.

Wenig später kriegt sie eine SMS vom damals 24-jährigen Ronaldo. Sie solle doch vorbei kommen. Mit einer Freundin geht sie hin. In der Suite angekommen, gehts in den Jacuzzi. Mayorga geht vorher noch ins Bad, um sich umzuziehen. Dann sei plötzlich Ronaldo reingekommen, sein Penis sei dabei aus der Hose gehangen. «Er stand neben mir und wollte, dass ich seinen Penis anfasse. Er hat mich angebettelt: nur für 30 Sekunden! Ich habe Nein gesagt. Und dann sagte er, ich solle ihn in den Mund nehmen.»

Trotz mehrfachem «Nein»- und «Stop»-Rufen von Mayorga lässt Ronaldo nicht locker. «Er hat versucht, meine Unterwäsche auszuziehen, was ihm aber nicht gelang. Ich habe mich dann zusammengerollt und versucht, meine Vagina mit beiden Händen zu schützen. Und dann ist er auf mich drauf und hat mich anal vergewaltigt», so Mayorga weiter. 

Ronaldo soll der Frau danach 375'000 Dollar Schweigegeld gezahlt haben. Mayorga hat im Anschluss gar einen Vertrag unterschrieben, aus Angst um sich und ihre Familie, wie es heisst. Dieses Abkommen wird nun in einer Zivilklage im US-Bundesstaat Nevada angefochten. 

Was sagt Ronaldo dazu? 

Er streitet alles ab. Er bezeichnete die Vorwürfe als «Fake News». Später nahm er auf Twitter etwas ausführlicher Stellung. Der Portugiese schrieb: «Ich weise die Vorwürfe, die gegen mich erhoben werden, klar zurück. Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, das sich gegen alles richtet, wofür ich stehe und woran ich glaube. Ich möchte meinen Namen reinwaschen, weigere mich aber, das Medienspektakel anzuheizen, welches von Leuten geschaffen wurde, die sich mit meinem Namen bereichern wollen.»

Was sind die Folgen? 

Die Polizei von Las Vegas verkündete im Herbst, die Akte von 2009 wieder zu öffnen und eine offizielle Untersuchung einzuleiten. Im Juli 2019 gibt die Bezirksstaatsanwaltschaft von Clark County (Las Vegas) bekannt, dass keine Anklage wegen sexueller Übergriffe gegen Ronaldo erhoben werde. Eine solche Tat könne nicht zweifelsfrei bewiesen werden. (nim)

Worum geht es? 

Um eine Party-Nacht im Juni 2009 in Las Vegas. Ronaldo verbrachte den Abend mit Kathryn Mayorga in einem Club. Das beweisen Videos und Bilder der beiden. Später kam es zu Sex. Ronaldo bezeichnet den Geschlechtsverkehr als einvernehmlich, Mayorga spricht von Vergewaltigung.

Was sind die konkreten Anschuldigungen?

 Im «Spiegel» schildert Mayorga den Abend aus ihrer Sicht. Sie habe Ronaldo in einem Club in Las Vegas kennengelernt. Nach einer kurzen Unterhaltung habe der Fussballstar, der in diesem Sommer gerade von Manchester United zu Real Madrid wechselte, nach ihrer Handy-Nummer gefragt. «Ich habe sie ihm gegeben, und weg war er», so Mayorga.

Wenig später kriegt sie eine SMS vom damals 24-jährigen Ronaldo. Sie solle doch vorbei kommen. Mit einer Freundin geht sie hin. In der Suite angekommen, gehts in den Jacuzzi. Mayorga geht vorher noch ins Bad, um sich umzuziehen. Dann sei plötzlich Ronaldo reingekommen, sein Penis sei dabei aus der Hose gehangen. «Er stand neben mir und wollte, dass ich seinen Penis anfasse. Er hat mich angebettelt: nur für 30 Sekunden! Ich habe Nein gesagt. Und dann sagte er, ich solle ihn in den Mund nehmen.»

Trotz mehrfachem «Nein»- und «Stop»-Rufen von Mayorga lässt Ronaldo nicht locker. «Er hat versucht, meine Unterwäsche auszuziehen, was ihm aber nicht gelang. Ich habe mich dann zusammengerollt und versucht, meine Vagina mit beiden Händen zu schützen. Und dann ist er auf mich drauf und hat mich anal vergewaltigt», so Mayorga weiter. 

Ronaldo soll der Frau danach 375'000 Dollar Schweigegeld gezahlt haben. Mayorga hat im Anschluss gar einen Vertrag unterschrieben, aus Angst um sich und ihre Familie, wie es heisst. Dieses Abkommen wird nun in einer Zivilklage im US-Bundesstaat Nevada angefochten. 

Was sagt Ronaldo dazu? 

Er streitet alles ab. Er bezeichnete die Vorwürfe als «Fake News». Später nahm er auf Twitter etwas ausführlicher Stellung. Der Portugiese schrieb: «Ich weise die Vorwürfe, die gegen mich erhoben werden, klar zurück. Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, das sich gegen alles richtet, wofür ich stehe und woran ich glaube. Ich möchte meinen Namen reinwaschen, weigere mich aber, das Medienspektakel anzuheizen, welches von Leuten geschaffen wurde, die sich mit meinem Namen bereichern wollen.»

Was sind die Folgen? 

Die Polizei von Las Vegas verkündete im Herbst, die Akte von 2009 wieder zu öffnen und eine offizielle Untersuchung einzuleiten. Im Juli 2019 gibt die Bezirksstaatsanwaltschaft von Clark County (Las Vegas) bekannt, dass keine Anklage wegen sexueller Übergriffe gegen Ronaldo erhoben werde. Eine solche Tat könne nicht zweifelsfrei bewiesen werden. (nim)

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