Als Innocent Emeghara das Restaurant betritt, strahlt er heller als der Mond am Winterthurer Nachthimmel. «Hallo, wie gehts? Lange nicht gesehen!» Dabei hätte er allen Grund, Trübsal zu blasen. Nur 14 Pflichtspieleinsätze hat der Stürmer in den vergangenen zwei Jahren für San José absolviert. Zu wenig für die Ansprüche eines neunfachen Schweizer Nationalspielers. «Ich war oft verletzt, hatte Pech», begründet der Ex-GC-Profi die mangelnde Spielpraxis, seit drei Monaten ist er wieder fit – und bereit für neue Herausforderungen.
Sein MLS-Vertrag läuft Ende Dezember aus, kommt Emeghara nun nach Europa zurück? «Ich kann mir vieles vorstellen, ich bin offen für alles.» Priorität habe aber die USA, am liebsten würde er in Kalifornien bleiben. Hier fühlt sich Emeghara wohl, hier hat er eine zweite Heimat gefunden. «Die Menschen sind offen und direkt, es ist immer etwas los.» Zudem seien die Bedingungen zum Fussballspielen optimal. «Es ist nicht zu heiss und nicht zu kalt, einfach perfekt.»
Er habe etliche Angebote auf dem Tisch, so Emeghara. Vor kurzem habe er eine Offerte aus der Türkei abgelehnt. Kann er sich vorstellen in die Schweiz zurückzukehren? «Ich kann mir vieles vorstellen, aber nur eines weiss ich mit Bestimmheit: Irgendwann in ein paar Jahren möchte ich meine Karriere in Winterthur beenden.» Dort, wo alles angefangen hat. Dort, wo er im September 2009 zum ersten Mal als Profi auf dem Fussballplatz stand.