Ex-Hopper wird Österreicher
Spielt Bauer bald für Ösi-Koller?

800 Kilometer östlich von Moskau gelingt Moritz Bauer bei Rubin Kasan der Durchbruch. Starke Auftritte. Grosser Lohn. Möglich, dass davon bald unsere Nachbarn profitieren.
Publiziert: 20.09.2016 um 16:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:08 Uhr
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Bekommt bei Rubin Kasan 1 Million Franken Jahresgehalt: Moritz Bauer.
Foto: imago/ITAR-TASS
Sandro Inguscio und Max Kern

Der Wechsel von Moritz Bauer war die Überraschung des Sommers. Fast 3 Millionen Franken überwies Rubin Kasan für den 24-Jährigen an GC. Und legte Bauer einen fürstlichen Vertrag hin: 1 Million Franken Lohn pro Jahr – netto. Dazu Handgeld. Prämien. Und das bis 2021.

Jetzt beweist der Rechtsverteidiger 800 Kilometer östlich von Moskau, dass er das Geld wert ist. Viermal stand er bereits in der Startelf. Unter anderem gegen die Topklubs Spartak und Zenit. Premier-League-Klub Hull City soll seine Auftritte bereits mit Interesse verfolgen.

Bauer kann sich wie ein König fühlen. Fehlt eigentlich nur noch die Krone: ein Nati-Aufgebot. Nur: Trotz starker Entwicklung wird dies in der Schweiz eher schwierig. Die Konkurrenz mit den Serie-A-Stars Stephan Lichtsteiner (Juventus) und Silvan Widmer (Udinese) und dazu FCB-Stammkraft Michael Lang ist brutal.

«Wir haben in der Schweiz fantastische Spieler auf meiner Position. Ich habe einige Male für die Nachwuchs-Nati gespielt, aber Kontakt zur ersten Mannschaft hatte ich noch nie. Auch Vladimir Petkovic hat sich noch nie gemeldet», weiss auch der Kasan-Söldner.

Zerbricht also der Traum vom rotweissen Nati-Trikot? «Natürlich war es ein Kindertraum für die Schweiz zu spielen. Aber als Kind träumt man vieles, damals wünschte ich mir auch ein berühmter Stürmer in der brasilianischen Nati zu werden», sagt Bauer scherzend.

Das mit der Brasil-Nati wird sicher nichts, die Sache mit der Schweiz eher schwierig. Die Chance auf das rotweisse Trikot bleibt aber bestehen: Möglich, dass Bauer bald die Seite für die Österreicher umpflügt!

Bauers Vater Kurt ist Österreicher. Spielte mit 19 Jahren selbst für St. Gallen. Weil Doppelbürgerschaften damals noch nicht möglich waren, musste er den österreichischen Pass abgeben. Das ist heute anders. Und die Chance für Sohn Moritz. Der 24-Jährige hat das Dokument beantragt! In nächster Zeit dürfte Bauer offiziell österreichischer Staatsbürger werden.

Bauer:«Österreich verfügt zwar wie auch die Schweiz über aussergewöhnliche Spieler auf meiner Position, sollte sich die Herausforderung aber ergeben, für eine Nationalmannschaft spielen zu können, werde ich diese sehr gerne und mit Stolz annehmen.»

Unser Coach-Export für die Ösis, Marcel Koller, will dazu zwar nichts sagen. Freuen wird er sich über die neue Alternative aber bestimmt.

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