Er teilte sich einst die Kabine mit Lothar Matthäus
Ex-Fussballer lebt auf der Strasse – Fans sammeln Geld

Einst teilte sich Patric Hillie die Kabine mit Lothar Matthäus, heute ist der frühere Fussballer obdachlos. Fans haben den Ex-Goalie von Lokomotive Leipzig auf der Strasse gefunden und sammeln jetzt Geld für ihn.
Publiziert: 18.03.2025 um 11:50 Uhr
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Patric Hillie (l.), Ersatzgoalie bei Lokomotive Leipzig, sitzt neben Weltmeister und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (M.).

Darum gehts

  • Ex-Fussballgoalie Patric Hillie teilte Kabine mit Matthäus, lebt heute obdachlos
  • Lothar Matthäus half 2005 für Lokomotive Leipzig im Stadtpokal-Halbfinal aus
  • Spendenaufruf für Hillie, Fans sammeln für eine Wohnung
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Cédric HeebRedaktor Sport

Es ist der 13. Mai 2005. Lothar Matthäus, als 44-Jähriger schon seit über vier Jahren nicht mehr als Fussballer aktiv, schnürt sich noch einmal seine Schuhe. Nicht im Profibereich, sondern als Aushilfe im Stadtpokal-Halbfinal für den Elftligisten Lokomotive Leipzig.

Matthäus, der mit 150 Länderspielen den Rekord für die meisten Nationalmannschaftseinsätze hält, 1990 Weltmeister wurde und 410 Mal für die Bayern auflief, teilt sich die Kabine mit zahlreichen No-Names. Einer davon: Patric Hillie. Als Ersatzgoalie stand der heute 60-Jährige im Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz. Seit kurzem ist bekannt: Heute lebt Hillie auf der Strasse.

Ein Fan von Lok Leipzig – heute wieder in der Regionalliga Nordost, dort auf Platz 1 und kurz vor dem Aufstieg in die 3. Liga – hat letzte Woche auf der Plattform Gofundme.com zur Spende für den Ex-Fussballer aufgerufen. Dieser hat Hillie auf der Strasse erkannt und will nun Geld sammeln, «um eine Wohnung für ihn zu finden, die wir einrichten möchten».

Weit weg vom Fussball-Glamour

Am frühen Dienstagmorgen sind bereits über 4100 Euro (3945 Franken) zusammengekommen. Damit sind 82 Prozent des Zielbetrags von 5000 Euro (4800 Franken) erreicht. Wie der Organisator des Spendenaufrufs weiter schreibt, leidet Hillie unter Alkoholismus und Demenz. Die Fans wollen «Perle», so der Spitzname des Ex-Goalies, wieder auf die Beine helfen, da ihn «das Schicksal leider hart getroffen hat».

Vom Glamour, den der Fussball im Profibereich mit sich bringt, war Hillie weit entfernt. Einen Eintrag auf der Plattform transfermarkt.ch gibts zwar, mehr als seine Transferhistorie – von Tapfer Leipzig zu Lok Leipzig (August 2004) und von dort in die 2. Mannschaft (Juli 2005) – und sein Karriereende im Sommer 2006, sind dort allerdings nicht zu finden. Doch er kann von sich behaupten, was viele andere nicht können: einmal mit Lothar Matthäus die Kabine geteilt zu haben.

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