Sie ist im deutschen Frauen-Fussball längst eine der ganz Grossen. Aber Inka Grings (41) will auch bei den Männern gross rauskommen! Die Rekordtorschützin der Frauen-Bundesliga und zweifache Europameisterin belegt mit dem SV Straelen mit 10 Punkten Vorsprung Rang 1 in der Oberliga Niederrhein. Als Cheftrainerin. Im Männer-Fussball.
«Mein Ehrgeiz, mein Wissen und meine brutale Leidenschaft helfen auch den Jungs», sagt Grings in der «Sport Bild», «wir trainieren fünf Mal pro Woche, viele Spieler kannten das gar nicht. Aber alle ziehen mit. Viele haben den Traum, Profi zu werden. Das gefällt mir.»
Und auch Grings selber träumt von der Profi-Stufe. Die frühere Weltklasse-Stürmerin, die von 2011 bis 2013 beim Schweizer Serienmeister FC Zürich spielte, hat ein klares Ziel: Sie will Bundesliga-Männer trainieren. «Ich bin keine, die sagt, Frauen an die Macht. Es muss fachlich und in der Konstellation passen», schildert Grings, die auch schon lose Gespräche mit Bundesliga-Klubs führte.
Doch zögern die Vereine womöglich aus Angst vor negativen Fan-Reaktionen? Grings: «Du hast überall Vollidioten, die ihren Verein schädigen und in die Geldstrafen reiten. Also wirst du auch immer die haben, die dumme Sprüche gegenüber Frauen oder Ausländern äussern.» Die Ex-FCZ-Spielerin ist sich aber sicher, dass junge Generationen aufgeschlossener sind. «Die Spieler würde nicht interessieren, ob an der Linie ein dicker Mann oder eine kleine Frau steht.»