Ex-FCSG-Leistungsträger erklärt
Deshalb ging Aratore nach Russland

Mit 16 zog er die KV-Lehre dem Schritt ins Ausland vor, nun tat Marco Aratore (27) den Schritt in die Ferne. Ural Ekaterinburg heisst sein neuer Klub – nicht nur wegen des Geldes.
Publiziert: 23.08.2018 um 12:49 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:44 Uhr
1/6
Aratore hat die St.Galler in Richtung Russland verlassen.
Foto: ZVG
Michael Schifferle

Wäre nicht der kleine rechte Zeh entzündet, weil ihm ein Gegenspieler auf den Fuss trat – Marco Aratore genösse das Fussballer-Leben in vollsten Zügen. Es hat geklappt mit dem Schritt, den er sich wünschte: den ins Ausland!

In Ekaterinburg spielt er nun, der 1,3-Millionen-Stadt, die ihm erstaunlich gut gefällt. Gepflegt ist sie, und bald kommt seine Familie nach: seine Frau Sabrina und die Söhne Elia-Leandro (bald 6) und Damiano (3). Der Ältere wird dann einen privaten Kindergarten besuchen. Im Hotel wohnt er noch, mit den Liebsten bezieht er bald eine Wohnung mit Blick auf einen Innenhof – da, wo Aratore bald mit seinen Söhnen kicken will.

Er selbst tats zuletzt vier Jahre für den FC St. Gallen, war zweimal in Serie bester Skorer, im Herbst 2017 gar herausragende Figur – und machte 93 Liga-Spiele in Serie! Verabschiedet hat er sich mit dem 2:1-Siegtor in der 94. Minute beim FC Basel in der ersten Runde. Wohl fühlte er sich in St. Gallen bis zuletzt.

«Es kam immer etwas dazwischen»

Warum dann der Wechsel? «Das Ausland hat mit einfach unheimlich gereizt. Eine neue Liga, ein neuer Klub. Und jetzt wars fast die letzte Chance, diesen Schritt zu gehen.» 27-jährig sei er nun, da gebe es im Normalfall nicht mehr viele Optionen.

Und der Lohn? Natürlich höher als in St. Gallen. «Aber ich bin ganz sicher nicht nur des Geldes wegen gewechselt.» Ständig gabs Anfragen für den schnellen, technisch starken Flügel, schon als 16-Jähriger hätte er nach Italien oder England gehen können – zog aber die KV-Lehre vor. «Danach kam immer etwas dazwischen.» Auch dieses Mal überlegte er es sich gut, sah er sich Stadt, Stadion und Vereinsgelände an. Seine Frau bestärkte ihn – also sagte er zu.

Beim 1:4 bei Zenit St. Petersburg spielte er eine knappe Stunde im linken Mittelfeld – vor 68 000 Zuschauern. «Eine brutal starke Truppe», sagt Aratore.

Um den FC St. Gallen ist ihm nicht bange. «Sie haben zwar viele Neue. Aber ich bin zuversichtlich.» Und mit Trainer Peter Zeidler komme es gut. «Die Art, wie er spielen lässt, wäre mir auch entgegengekommen.» Aratore wäre prädestiniert für Zeidlers 4-3-3, das er auch im nächsten Spiel gegen den FC Luzern wählen dürfte.

Aratores Fokus liegt auf dem Heimspiel gegen Akhmat Grosny. Sein Heimdebüt steht an, rund 18 000 Fans dürften kommen und den neuen Flügel wirbeln sehen. Nur die Entzündung im Zeh muss noch abklingen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?