Ex-FCB-Rakete in der Krise
Deshalb startet Oberlin auch in Belgien nicht durch

Dimitri Oberlin (22) tut in Belgien das, was er schon beim FCB und bei Empoli tat: Er sitzt auf der Bank. Jochen Coorevits, Zulte-Reporter beim Het Nieuwsblad, sagt warum.
Publiziert: 29.10.2019 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2019 um 12:01 Uhr
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Bei Zulte nur Ersatz, trotzdem hat Oberlin (r.) schon zwei Saisontore auf dem Konto.
Foto: Panoramic/freshfocus
Stefan Kreis

Natürlich haben sie auch in Belgien jenes Tor gesehen, das Dimitri Oberlin auf einen Schlag berühmt gemacht hat. Sein Treffer beim 5:0-Triumph im Champions-League-Gruppenspiel gegen Benfica. Als er eine Ecke im eigenen Strafraum klärt und zum Sprint über den ganzen Platz ansetzt. «Usain Oberlin», titelt BLICK im November vor zwei Jahren. Seither befindet sich die Karriere des 22-Jährigen im Sinkflug.

Weder unter Raphael Wicky noch unter dessen Nachfolger Marcel Koller spielt Oberlin eine Rolle. Im Winter folgt der Wechsel in die Serie A zu Empoli. Dort absolviert der Stürmer in einem halben Jahr bloss fünf Teileinsätze. Im Sommer klopft Zulte Waregem an. Doch auch beim 7. der belgischen Jupiler-Pro-League ist Oberlin bloss Reservist.

Woran liegts? «An der starken Konkurrenz und am Verletzungspech», sagt Jochen Coorevits, Zulte-Reporter beim Het Nieuwsblad und sowohl im Training als auch bei den Spielen vor Ort. Oberlins Vorbereitung habe zwar vielversprechend begonnen, so Coorevits, dann aber schlägt die Verletzungshexe zu: «Er ist wie eine Rakete gestartet, hat sich aber in einem Testspiel am Fuss verletzt und einen Monat verloren. Als er am 4. Spieltag auf den Platz zurück gekehrt ist, hat er nach seiner Einwechslung sofort getroffen.  Im nächsten Spiel war er nicht gut und musste zur Pause raus. Gegen Antwerpen hat er einen Super-Assist gegeben und gut gespielt. Dann war er wieder unsichtbar gegen Eupen.»

Kurzum: Oberlin muss Konstanz in seine Leistungen bringen. Für Zulte-Coach Francky Dury ists ein mentales Problem. «Er hat viel Qualität, aber er denkt zu viel nach, zweifelt. Aber ich bin der Erste, der ihm hilft. Ich beobachte ihn schon seit Jahren.»

Ob Oberlins Knopf doch noch aufgeht? Coorevits zweifelt nicht: «Er ist noch jung und sehr lernwillig.» Auch beim FCB hoffen Sie, dass Oberlin doch noch durchstartet. In Basel hat der Stürmer noch einen gültigen Vertrag bis Juni 2021.

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