«Er gab alles für seine Spieler»
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Berater-Boss Graf über Raiola:«Er gab alles für seine Spieler»

Es begann mit Beleidigungen
So fand der damals 22-jährige Ibrahimovic zu Raiola (†54)

Sie sind beide als extrovertierte Dickköpfe in der Fussballwelt bekannt. Und trotzdem – oder gerade deswegen – pflegten sie bis zum Ende eine enge Freundschaft, die über das Berufliche hinaus ging: Zlatan Ibrahimovic (40) und Mino Raiola (†54).
Publiziert: 01.05.2022 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2022 um 08:49 Uhr
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Pflegten eine enge Freundschaft: Zlatan Ibrahimovic und Mino Raiola.
Foto: VI-Images via Getty Images

Als sich Mitte Woche die Falschmeldung über den Tod des Spieleragenten Mino Raiola verbreitete, soll sich der schwedische Starfussballer Zlatan Ibrahimovic persönlich über den Gesundheitsstand seines Agenten informiert und ihn im Spital besucht haben. Es soll das letzte Aufeinandertreffen der beiden Freunde sein. Am Samstag bestätigt die Raiola-Familie den Tod des 54-jährigen Star-Beraters.

Der Ursprung dieser besonderen Freundschaft geht zurück ins Jahr 2003. «Ibra», damals ein 22-jähriger Jungspund und aufgehender Stern bei Ajax Amsterdam, ist auf der Suche nach einem Spieleragenten. Es kommt zum ersten Treffen mit Raiola. In seiner im Jahre 2011 erschienenen Autobiografie «I Am Zlatan Ibrahimovic», schreibt der Starstürmer detailliert darüber.

Raiola bestellte «genug für fünf Personen»

Die beiden treffen sich in einem Sushi-Restaurant. Ibrahimovic kommt mit seinem Porsche, er trägt eine Jacke der Luxusmarke Gucci. Raiola trägt eine bunte Shorts, ein Nike-Shirt und ein aufgeknöpftes Hawaiihemd. «Und das soll ein Spieleragent sein, dieser Verrückte?», beschreibt der heutige Milan-Angreifer seine damaligen Gedanken.

Es kommt zur Essensbestellung. «Was glaubst du, was sie uns brachten? Ein paar Stücke Sushi mit Avocado und Garnelen?» Nein, Raiola bestellte «genug für fünf Personen» und «begann sich vollzustopfen».

Es geht ans Eingemachte. Raiola packt eine Liste mit Statistiken von Mittelstürmern aus. Darauf sind klingende Namen wie Trezeguet, Inzaghi und Vieri. Alle mit einer überaus anschaulichen Torquote. Nicht so Zlatan. Raiola: «Du hast fünf Tore in 25 Spielen gemacht. Meinst du wirklich, ich kann dich mit einer solchen Statistik gut verkaufen?»

Raiola: «Er ist ein Arschloch»

Und trotzdem finden die beiden zueinander. Und Raiola soll genau gewusst haben, wieso: «Zlatan hat sich entschieden, bei mir zu unterschreiben, weil ich der Erste – und vielleicht der Einzige – war, der ihm gesagt hat, dass er ein Arschloch ist.» Und weiter: «Alle anderen haben ihm nur nette Dinge erzählt, aber ich habe ihm die Wahrheit gesagt, um ihn besser zu machen. Ich habe ihn angeschaut und gesagt: ‹Denk darüber nach, härter zu arbeiten.›»

Darauf hat Ibra wohl gehört, es folgt eine unglaubliche Karriere. Raiola brachte seinen Schützling von Ajax zu Juve, Inter, Barça, Milan, PSG, ManUtd, LA Galaxy und zurück zu Milan. Das Karriereende des heute 40-Jährigen wird er jedoch bedauerlicherweise nicht mehr miterleben. (mou)

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