Im Schweizer Fussball sind Pyros in den Fankurven ein fester Bestandteil. Zwar wird vom Stadionspeaker jeweils darauf hingewiesen, doch bitte keine Feuerwerkskörper anzuzünden. Das ändert nichts daran, dass jedes Wochenende in den Stadien mächtig gezäuselt wird.
Diesbezüglich für ein Novum sorgte die österreichische Bundesliga vor zwei Monaten, als Rapid Wien wegen von Fans eingesetzter Pyrotechnik im Spitzenspiel gegen Sturm Graz (2:2) mit einer Geldstrafe und erstmaligen Punktabzügen bestraft wurde. Dazu war es gekommen, weil deren Fans wiederholt in übertriebenem Ausmass Pyros zündeten, wodurch es zu einer 12-minütigen Spielunterbrechung kam.
Rapid Wien legte Einspruch gegen das Strafmass ein. Es empfand die Massnahme, einem Team erstmals Punkte wegen Fehlverhalten der Fans abzuziehen, übertrieben.
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Punkteabzug kann vermindert werden
Inzwischen hat die Liga ihr definitives Urteil bekannt gegeben. Demnach bleibt die 50'000 Euro Geldstrafe bestehen. Auch um einen Punkteabzug kommt der österreichische Traditionsverein nicht herum. Allerdings bekommt Rapid Wien die Möglichkeit, seine drei Punktverluste für die kommende Saison auf einen zu mindern.
Dafür erhält das Team spätestens bis am 28. Februar 2024 Zeit, mit Vertretern des Vereins und von namentlich angeführten Fanklubs zwei umfangreiche Workshops abzuhalten, wo über die korrekte Handhabung von Pyrotechnik, Gefahrenpotenziale und diesbezügliche gesetzliche Grundlagen sowie Gewaltprävention referiert wird. Man darf gespannt sein, welche Wirkung das harte Durchgreifen der Liga in den kommenden Wochen und Monaten zeigen wird. (men)