Wie holt man einen verdienten niederländischen Top-Star wie Arjen Robben aus seinem Fussballruhestand zurück? Die Vereinsbosse des FC Groningen lassen nichts unversucht, fahren sämtliche Geschütze auf!
Vorausgeschickt werden muss: Dass Robben auf ewig mit Groningen verbunden sein würde, war von Vornherein klar. Der Vize-Weltmeister von 2010 wurde beim Eredivisie-Klub Profi, bestritt hier als 16-Jähriger sein erstes Spiel auf höchstem Niveau. Auch sein Vater Hans lief in den 70er-Jahren für die Grünweissen auf.
Diese emotionalen Argumente haben die Groningen-Funktionäre in der Hinterhand, als sie das Projekt «Robben-Comeback» aufgleisen. Der Coup gelingt letztlich aber auch, weil Robbens Frau Bernadien ins Boot geholt wird.
Noch bevor der ehemalige Bayern-Flügel erstmals kontaktiert wird, vereinbaren die Groninger einen Geheim-Treff in München – nur mit Frau Robben. Diese soll mithelfen, ihren Mann von einer Rückkehr auf den Platz zu überzeugen.
Und das tut sie! Bernadien gibt grünes Licht, verspricht, das Comeback im Leistungssport voll und ganz zu unterstützen. «Arjen wusste nichts davon», gesteht Mark-Jan Fledderus, Technischer Direktor des Klubs. Der frühere Top-Spieler habe aufgrund der Corona-Krise zwar mal angefragt gehabt, ob er dem Verein irgendwie helfen könne – von sportlicher Hilfe sei aber nie die Rede gewesen.
Michael-Jordan-Doku als Motivation
Nun wird das Comeback doch Tatsache! Womöglich auch, weil Fledderus und Co. beim ersten Gespräch, bei dem Robben auch wirklich dabei war, noch einen weiteren Trick auftischten. Bei einer Portion Sushi zeigten sie dem 36-Jährigen ein Video mit Ausschnitten von der Michael-Jordan-Doku «Last Dance», gemixt mit Szenen aus Robbens Fussballerlaufbahn.
Auch Basketball-Legende Jordan hatte einst den Rücktritt vom Rücktritt gegeben, um bei den Chicago Bulls noch einmal sein Können auszupacken. Robben tut es ihm nun gleich. «Aus Liebe zum Klub», wie er betont, «ich hätte es bei keinem anderen Verein getan». Der Groninger Aufwand hat sich gelohnt! (mpe)