Es sind Bilder, die kein Fussballfan sehen will: Diego Armando Maradona schleppt sich auf den Trainingsplatz wie ein greiser Mann. Er muss dabei von seinem Co-Trainer gestützt werden. Das rechte Knie ist dick bandagiert.
Maradona trainiert ja neuerdings den mexikanischen Zweitligisten Dorados de Sinaloa. Das passt irgendwie: Die Region ist die Drogenhauptstadt der Welt.
Es ist leider so, dass Maradona seit geraumer Zeit nur noch eine Karikatur seiner selbst ist. Denn wer dachte, seine peinlichen Auftritte während der WM, als er sich offensichtlich alkoholisiert mit gegnerischen Fans anlegte, seien der Tiefpunkt gewesen, der hat sich eindeutig getäuscht.
Zum Engagement beim weissrussischen Dinamo Brest kam es nicht, obwohl Diego den dortigen Fans in einem absurden Panzerwagen präsentiert wurde. Dafür coacht er jetzt eben in Mexiko. Das hat den Vorteil, dass er dort wenigstens die Sprache spricht. Wenngleich Diego selber nicht immer zu verstehen ist. Sein TV-Interview aus einem Auto, dass einen lallenden Diego und seine peinlich berührte Partnerin zeigt, ist selbst für Argentinier kaum verständlich.
Die Tabletten und der Alkohol
Und wenn er wie kürzlich ungefragt sagt, Messi sei kein Leader, weil er vor den Spielen «20-Mal pinkeln muss», dann zweifelt allmählich der Letzte an Diegos Geisteszustand.
Das tut inzwischen sogar sein langjähriger Freund und Anwalt Matías Morla. «Diegos grösstes Problem sind die Tabletten und der Alkohol», sagte er am Donnerstag in einer argentinischen TV-Show. Und auf die Frage der Moderatorin, ob Diego möglicherweise noch weitere Kinder habe, von denen man nichts weiss, meint sein Anwalt: «Kuba macht mir Angst. Er war lange in Kuba. Er hat sich da nicht immer gut benommen. Ob es den Leuten passt oder nicht. Es gibt noch ganz viele Maradonas.»