Fünfmal spanischer Meister, zweimal spanischer Pokalsieger und dreimal Champions-League-Gewinner – die Erfolge von Iker Casillas mit Real Madrid können sich sehen lassen. Über 700 Spiele absolvierte der spanische Nationalgoalie für die Madrilenen, ehe er im Verlauf der vergangenen Saison endgültig von den Klubverantwortlichen rasiert wurde. Im Sommer folgte dann bekanntlich der Wechsel zum FC Porto.
Gegenüber dem spanischen Magazin «XL Semanal» äussert sich die langjährige Nummer eins nun über die damalige Situation. «Ich musste mich entscheiden: Entweder bleibe ich bei Real und werde täglich wie eine Voodoo-Puppe gestochen oder ich verlasse den Klub, um wieder atmen zu können. Ich habe mich für Letzteres entschieden.»
Ausserdem bestätigt er seine schwierige Beziehung zu Ex-Coach Jose Mourinho und fügt hinzu: «Wenn sich zwei Personen nicht verstehen, ist es verständlich, dass die Stimmung in der Kabine darunter leidet. Hätte ich nicht zum Wohle des Teams sondern egoistisch gehandelt, wäre die Situation täglich eskaliert.» Zum Schluss verrät er noch: «Eines Tages – wenn ich ein Buch schreibe – werde ich die komplette Wahrheit über meinen Abgang ans Licht bringen.»
Übrigens: Beim gestrigen 3:2-Sieg von Real Madrid gegen den FC Valencia wird Alvaro Arbeloa, ehemaliger Teamkollege von Casillas, nach sieben Jahren im Verein gebührend verabschiedet. Das Interview mit Casillas, der 16-Profi-Jahre im Real-Dress absolvierte und damals «nur» eine Pressekonferenz zum Abschied erhielt, erschien ebenfalls gestern. Zufall? Wohl kaum.