Wüste Szene im schottischen Amateurfussball: Im Spiel zwischen dem Stenhousemuir Community AFC und East Kilbride YM kassiert George Robinson einen Kopfstoss von einem Gegenspieler der Gäste.
Zehn Minuten lang ist Robinson bewusstlos, muss mit einer schweren Gehirnerschütterung ins Spital eingeliefert werden. «Ich konnte mich weder an mein Geburtsdatum noch an meine Adresse erinnern», erzählt Robinson der schottischen Ausgabe der «Sun».
Im Spital schwillt sein Auge wegen einer geplatzten Arterie auf die Grösse eines Golfballs an. «Die Ärzte sagten mir, ich könnte mein Auge verlieren», sagt Robinson. Nur weil ein Spezialist das Blut ablässt, kann der Amateurfussballer vor der Erblindung auf einem Auge gerettet werden.
In drei Wochen könnte er wieder Fussball spielen. Ob er das auch möchte, weiss Robinson noch nicht. «Das Foul war ein Weckruf. Ich hätte mein Auge verlieren können. Die Tochter meiner Freundin bekam richtig Angst, als sie mich sah.»
Übeltäter kommt ohne Strafe davon
Zudem ist Robinson sauer, weil der Übeltäter ungeschoren davonkommt: «Der Schiedsrichter hat das Spiel nicht einmal unterbrochen. Es lief noch zehn Sekunden weiter. Die Liga sagt, der Schiri hätte es nicht gesehen. Und obwohl es ein Video von der Szene gibt, könne sie nichts unternehmen.»
Die Amateurliga und die schottische Polizei spielen sich nun den Ball gegenseitig hin und her. Keine der beiden Instanzen fühlt sich für den Fall verantwortlich. «Sie sagen quasi, dass während des Spiels alles erlaubt ist. Es ist eine Schande», ärgert sich Robinson. (cmü)