Einmal mehr schockiert das Derby Panathinaikos Athen gegen Rekordmeister Olympiakos Piräus die ganze Welt! Dass bei diesem brisanten Aufeinandertreffen jeweils das ganze Stadion brennt, ist normal.
Am Sonntagabend setzt das Hass-Derby aber einen neuen Tiefpunkt. Es wird so richtig hässlich. Denn Panathinaikos-Fans benutzen Leuchtfackeln und Pyrotechnik als Wurfgeschosse gegen die gegnerischen Funktionäre und Spieler.
Eine brennende Fackel fliegt dabei quer übers Spielfeld und trifft Pajtim Kasami auf der Ersatzbank. Der 22-jährige Mittelfeldspieler springt auf, krümmt sich vor Schmerzen. Der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben. Seinen Mitspielern auch. Sie verstecken sich hinter der Bank oder rennen weg. Überall brennt und raucht es. Hinter der Olympiakos-Bank patrouillieren Polizisten mit Helm und Schutzschildern.
Evangelos Marinakis ist schockiert. Die Zeitung «Protathitis» («Der Meister») zitiert den Olympiakos-Präsidenten wie folgt: «Das ist eine Schande für den griechischen Fussball! Solche Szenen sahen wir zuletzt im Irak-Krieg.»
Der Skandal ereignet sich kurz vor dem geplanten Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Eigentlich hat Trainer Vitor Pereira vorgehabt, Kasami zum Aufwärmen zu schicken. Doch aus dem geplanten Einsatz wird nichts. Der Schweizer ist geschockt und nicht mehr einsatzfähig. Beim Anschlag zieht sich Kasami zwei Verbrennungen an der Hand zu!
Die zweite Halbzeit wird dennoch angepfiffen. Wenn auch mit Verspätung. Erst muss die Polizei in Voll-Montur noch rund 50 Chaoten vertreiben. Mit Tränengas. Diese sind mit Schlagstöcken auf den Platz gestürmt, um zu randalieren. Ersten Berichten zufolge wurden dabei zwei Personen verletzt.
«In jedem anderen Land würde man ein solches Spiel abbrechen!», sagt Pereira. Im Gegensatz zu Kasami hat dessen Trainer Glück: Ein fliegender Stuhl verfehlt ihn nur ganz knapp.
Panathinaikos gewinnt übrigens 2:1. Ex-FCB- und GC-Stürmer Mladen Petric trifft zum zwischenzeitlichen 2:0. Eine nachträgliche Forfait-Niederlage für Panathinaikos ist nach der Schande von Athen nicht auszuschliessen. Olympiakos, der Meister und Spitzenreiter, würde es sicherlich begrüssen!