In Nürnberg ist man sauer, dass Trainer René Weiler (42) den Club kurz vor dem Start in die Vorbereitung zur neuen Saison Richtung Belgien verlassen hat. «Die Ratten verlassen das sinkende Schiff...» ist im Fan-Forum zu lesen. Das sinkende Schiff deshalb, weil Nürnberg nach dem verpassten Aufstieg das Budget von 16 auf 12 Millionen Euro senken muss und der Aufstieg so in weite Ferne rückt.
Weiler wechselt zum RSC Anderlecht, wo er um die Champions-League-Teilnahme spielen kann. Obwohl er in Nürnberg einen Vertrag bis 2017 und ohne Ausstiegs-Klausel unterschrieben habe. Er soll in Deutschland zwischen 600'000 und 700'000 Euro jährlich verdient haben.
Enttäuschung im Frankenland
Nun schiesst auch die «Sport Bild» gegen Weiler. Das Sport-Magazin titelt: «Die grösste Ich-AG der Liga» und widmet dem Abtrünnigen eine ganze Seite.
Nürnberg-Manager Andreas Bornemann zeigt sich enttäuscht: «Der Trainer hat uns gleich informiert, als es die erste Kontaktaufnahme gab. Bis dahin gab es allerdings keinerlei Anzeichen, dass er sich verändern möchte. Wir haben beide intensiv die Saison geplant und sind fest davon ausgegangen, dass er mindestens bis zum Ende seines Vertrages 2017 bleibt.»
Unrühmliches Fazit in der «Sport Bild» über Weiler, der ohne Rücksicht auf seinen Verein gehe: «Deutschland behält Weiler als schlechten Verlierer in Erinnerung, weil er dem an Hodenkrebs erkrankten Spieler Marco Russ, der in der Relegation für Eintracht auflief, eine Inszenierung vorwarf.»