Pokal-Krimi in Berlin
Coman rettet Bayern in der Verlängerung

Bayern München steht als letztes Team im Viertelfinal, muss dafür aber zittern. Schalke besiegt Düsseldorf am Todestag von Manager-Legende Rudi Assauer (†74) deutlich. Und Wolfsburg muss sich Leipzig geschlagen geben. Hier gehts zur DFB-Pokal-Übersicht.
Publiziert: 06.02.2019 um 23:20 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2019 um 23:49 Uhr
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Coman nickt Bayern in der Verlängerung weiter.
Foto: imago

Am Mittwoch

Hertha Berlin – Bayern München 2:3 n.V.
Anlaufzeit braucht diese Partie nicht. Schon in der dritten Minute bildet sich auf dem Platz erstmals eine Jubeltraube. Sie ist blauweiss. Die Hausherren haben getroffen. Der Torschütze: Maximilian Mittelstädt. Doch die Berliner Freude währt nicht lange. Serge Gnabry findet rasche eine Antwort auf den Münchner Rückstand. 1:1! Nach nur sieben Minuten. Mit ähnlich hohem Tempo beginnt auch Halbzeit zwei. Wieder skort Gnabry (49.). Doch diesmal ist es die Hertha, die zu reagieren vermag. Davie Selke trifft in der 67. Minute zum 2:2. Dabei bleibts. Verlängerung! In dieser darf ab Minute 103 auch Fabian Lustenberger mittun. Allerdings stehts bei seiner Einwechslung bereits 3:2 für Bayern. Kingsley Coman heisst der Mann, der die Münchner siegen lässt. Er nickt aus kurzer Distanz ein.

Schalke – Düsseldorf 4:1
Die Zuschauer in der Veltins-Arena ereilt noch vor Anpfiff die traurige Nachricht vom Tod der Schalker Manager-Legende Rudi Assauer (†74). Es ist mucksmäuschenstill im Stadion, als S04-Präsident Clemens Tönnies ein paar Worte an die Fans richtet. Er bezeichnet Assauer als «Architekt des modernen Schalke». Und er hält fest: «Ohne ihn wären wir alle heute nicht hier.» Die Menge spendet leise Applaus, während auf den Rängen ein grosser Banner zum Vorschein kommt, mit der Aufschrift «Legenden sterben nie – Ruhe in Frieden Rudi». Anschliessend folgt eine Schweigeminute.

Zum Spiel: Da läuft alles für die Königsblauen. Die Knappen, die nach wie vor ohne den verletzten Breel Embolo auskommen müssen, schlagen Düsseldorf diskussionslos. Ahmed Kutucu (29.), Salif Sané (48./87.) und Mark Uth (53.) schiessen Schalke in den Viertelfinal. Zu Ehren von Assauer.

Leipzig – Wolfsburg 1:0
Die Wölfe beissen sich an den Bullen die Zähne aus. Leipzig zieht in die Pokal-Viertelfinals ein – weil es die frühe Führung durch Ex-Sion-Star Matheus Cunha (9.) über die Runden bringt. Renato Steffen und seine Wolfsburger (ohne den verletzten Admir Mehmedi) verpassen den Ausgleich trotz grossen Aufwands. Auch der frühere Basler lässt eine gute Chance liegen.

Holstein Kiel – Augsburg 0:1
Lange siehts in Kiel nach Verlängerung aus. Wird etwa nach dem Dortmunder Spektakel am Vorabend auch im Holstein-Stadion ein Overtime-Feuerwerk gezündet? Nein. Denn fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit macht der Favorit doch noch ernst. Ösi-Stürmer Michael Gregoritsch schiesst das 1:0 für die Augsburger. Kommt noch eine Reaktion des tapfer kämpfenden Zweitligisten? Ja. Die Kieler werfen noch einmal alles nach vorne. Ohne Erfolg. Die FCA-Abwehr und Nati-Keeper Gregor Kobel halten den Kasten rein.

Am Dienstag

Dortmund – Werder Bremen 3:3, 2:4 n.P.
Es ist ein wahrer Cup-Fight im Signal-Iduna-Park. 1:1 nach regulärer Spielzeit – nach dem Führungstreffer von Werders Milot Rashica (5.) und dem zwischenzeitlichen Freistoss-Ausgleich von Marco Reus (48.). Die Verlängerung wartet! Und dort gehts erst recht ab: Christian Pulisic macht in der 105. Minute das 2:1. Grosser schwarzgelber Jubel. Doch dieser verstummt sogleich wieder. Dem 40-jährigen Claudio Pizarro gelingt nur drei Minuten später – nach einer technischen Finesse – das 2:2. Nervenkitzel pur! Kurz darauf macht Achraf Hakimi das 3:2 für Dortmund. Die Entscheidung? Denkste! Martin Harnik schiesst in der 119. Minute das 3:3. Wahnsinn! Das Penaltyschiessen muss entscheiden. Dort verkommt Werder-Goalie Jiri Pavlenka zum Helden. Er pariert gleich zwei Elfer – Paco Alcacer und Maximilian Philipp scheitern. Und Max Kruse verwandelt den entscheidenden Penalty zum 4:2 für die Bremer! Bitterer Abend für BVB-Trainer Lucien Favre, der nebem dem verletzten Manuel Akanji auch noch auf die krank gemeldeten Schweizer Keeper Roman Bürki und Marwin Hitz verzichten muss.

Heidenheim – Bayer Leverkusen 2:1
Überraschung in der Voith-Arena! Heidenheim, aktuell Tabellensechster in der 2. Bundesliga, spielt gegen Bayer Leverkusen nach der Pause ganz gross auf – und eliminiert den klaren Favoriten. Zwar geht die Werkself durch Julian Brandt standesgemäss in Führung (44.). Doch Heidenheim zündet nach Wiederanpfiff den Turbo. Nikola Dovedan markiert nach etwas mehr als einer Minute den Ausgleich. Und Maurice Multhaup macht in der 72. Minute mit seinem Treffer die Sensation – und die Qualifikation für den Viertelfinal – perfekt.

Hamburg – Nürnberg 1:0
Schon in der Meisterschaft läufts für den Bundesliga-Vorletzten Nürnberg nicht gut. Nun folgt auch noch das Out im DFB-Pokal. Der «Club» tut sich beim HSV enorm schwer – und gerät nach der Pause prompt in Rückstand. Berkay Özcan bringt das Volksparkstadion zum Kochen. Er bleibt der einzige Torschütze in diesem Achtelfinal, in dem Vasilije Janjicic in der 46. Minute das Feld betritt und Léo Lacroix nur Ersatz ist.

Duisburg – Paderborn 1:3
Im Duell zweier Zweitligisten zieht jener den Kürzeren, der auch in der Meisterschaft klar zurückliegt: Duisburg, der Vorletzte, muss sich zu Hause Paderborn, dem Tabellensiebten, geschlagen geben. Die Gäste schaffen in einer unterhaltsamen Partie noch die Wende. Bernard Tekpetey (52.), Kai Pröger (61.) und Christopher Antwi-Adjei (76.) bescheren den Paderbornern – trotz Duisburg-Führung durch Cauly Oliveira – das Viertelfinalticket. (mpe)

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