Nati-Goalie pariert mehrmals grandios
Bürki hält den BVB lange im Spiel

Auch ein überragender Roman Bürki kann nicht verhindern, dass der BVB im Cup-Achtelfinal bei den Bayern den Kürzeren zieht. Im DFB-Pokal liegen bereits am frühen Mittwochabend die Nerven blank.
Publiziert: 20.12.2017 um 22:40 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:50 Uhr
1/11
Die Bayern überragen Dortmund im Klassiker.
Foto: AP

Bayern – Dortmund 2:1
Verrückt, was sich in den Schlusssekunden abspielt! Alexander Isak, 18-jähriger Schwede in Diensten der Dortmunder, hat den Ausgleich auf dem Fuss, via Boateng landet der Ball aber knapp im Aus. «Bayern-Dusel», brüllen die BVB-Fans!  Und sie vergessen dabei, dass ihre Mannschaft 75 Minuten lang chancenlos bleibt. Nur weil Nati-Goalie Roman Bürki etliche Male überragend hält, bricht Dortmund nicht komplett auseinander. Bayern hätte fünf, sechs, sieben Tore schiessen können. «Wenn du nach München kommst, dann weisst du, dass du was zu tun bekommst», sagt Bürki nach dem Spiel. Und er bemängelt die fehlende Zuteilung in der Startphase. Trotzdem nimmt der Nati-Goalie etwas Positives mit in die Weihnachtsferien: «Ich bin froh, dass wir eine Reaktion gezeigt und die Bayern in der Schlussphase hinten reingedrückt haben.» Am Ende schleppt sich der Rekordmeister nach Yarmolenkos Anschlusstreffer gerade noch über die Ziellinie, es ist im 16. Spiel unter Coach Jupp Heynckes der 15. Sieg. Der tanzt – wie 2013 – noch immer auf drei Hochzeiten, ob der 72-Jährige Ende Saison das zweite Triple der Vereinsgeschichte holt? In der Champion League wartet Besiktas, der Pokal-Viertelfinal wird im Januar ausgelost.

Heidenheim - Frankfurt 1:2 n.V.
Was wurde in der Vorrunde der Bundesliga nicht alles über den Videobeweis geflucht. «Geht zu lang!», «Ist ungerecht!», «Nimmt die Spannung raus!» Und nun? Hat der Schiri im Pokal-Achtelfinal keinen Video-Assistenten zur Verfügung – und verpfeift das Spiel komplett. Erst gibt er ein reguläres Tor der Heidenheimer wegen einer angeblichen Abseitsposition nicht. Ehe er – statt auf Penalty für den Zweitligisten zu entscheiden – eine Gelbe Karte wegen einer Schwalbe zückt. Dann – als Höhepunkt der katastrophalen Schiri-Leistung –  fällt der Frankfurter Siegtreffer in der Verlängerung nach einer Abseitsposition. Ein Skandal! Und Wasser auf die Mühlen der Videobeweis-Befürworter. Der wird erst im Viertelfinal aktiv, Heidenheim kann sich davon nichts mehr kaufen. Die Frankfurter, die auf die Dienste von Gelson Fernandes verzichten, dürfen weiter vom ersten Pokal-Sieg seit 1988 träumen.

Gladbach – Leverkusen 0:1


Herrlich, herrlicher, Heiko Herrlich! Welche Schauspiel-Kunst der Trainer von Bayer Leverkusen nach einem Mini-Schubser von Gladbachs Nati-Star Denis Zakaria an den Tag legt, ist bemerkenswert – und lächerlich. Zakaria will in der 75. Minute nur den Ball für einen Einwurf holen, wobei der 46-Jährige im Weg steht. Nach einer kurzen Berührung spielt er den sterbenden Schwan, will Opfer einer Tätlichkeit geworden sein. Immerhin gibts nach Spielschluss eine versöhnliche Umarmung und Einsicht: «Ich schäme mich für die Aktion. Das darf nicht passieren. Auch mit 46 Jahren muss ich da noch fest stehenbleiben.» Zum Spiel: Bailey (70.) schiesst im Alleingang das Tor des Abends. Bayer-Joker Mehmedi (kommt in der 64.) verschenkt in der Nachspielzeit das 2:0 (93.), während Josip Drmic von Gladbach-Coach Hecking für Elvedi in die Offensiv-Waagschale geworfen wird (87.). Trotz Schlussfeuerwerk (inklusive Yann Sommer im gegnerischen Strafraum) bleibts beim 1:0 für Leverkusen.

Werder Bremen – Freiburg 3:2
Auch im hohen Norden gehts heiss zu und her. Vor allem beim Tor zum 3:1 von Werders Bargfrede: Nach dessen Ballgewinn in der gegnerischen Platzhälfte landet der Ball bei Teamkollege Gondorf, der deutlich im Abseits steht und daraufhin, den Gegner blockend, das Tor ermöglicht. Obwohl der Linienrichter die Fahne hebt, wird er vom Schiri übertönt. Das Tor zählt. Den Video-Schiri gibts im Pokal erst ab den Viertelfinals, die Freiburg nicht erreicht. Ex-YB-Star Ravet trifft nur noch zum Anschluss (86.). Den 37. Werder-Heimsieg im Pokal in Folge sieht Bremens Schweizer Ulisses Garcia nur von der Tribüne aus.

Die Achtelfinals vom Dienstag:

Nürnberg (2. BL) – Wolfsburg 0:2 n.V.
Schön ist es nicht, was der VfL in Nürnberg zeigt. Die gegnerischen Offensive um Ex-FCSG-Flitzer Edgar Salli bringt vor allem in der zweiten Halbzeit Schmidts Hintermannschaft immer wieder in Bedrängnis. Nach vergebenen Topchancen durch Gomez (72.) und Origi (79.) muss der Erstligist tatsächlich in die Verlängerung, wo sich dann schliesslich die Spreu vom Weizen trennt: Uduokhais Stocher-Tor (96.) und Didavis Flachschuss (118.) hieven Wolfsburg in die Runde der letzten Acht.

Schalke – Köln 1:0
Er ist nur gerade 169 cm gross, aber machts mit Köpfchen: Max Meyer köpfelt Schalke in die Viertelfinals des DFB-Pokals. In der 63. Minute bringt er den Bundesliga-Zweiten auf die Siegesstrasse. Breel Embolo kommt dann in der 75. Minute für Di Santo ins Spiel und ist hauptsächlich mit Ballhalten in der gegnerischen Hälfte beschäftigt, wobei er ordentlich einstecken muss.

Mainz – Stuttgart 3:1
Fabian Frei und seine Mainzer kommen zunächst unter die Räder: Nach einer frechen Hacken-Vorlage vom ehemaligen Sion-Stürmer Chadrac Akolo knipst Christian Gentner die Gäste in Führung. Doch dann, als Stuttgart nach einem verschossenen Elfmeter von Aogo (54.) eigentlich schon 2:0 hätte führen müssen, dreht Mainz auf. Berggreen (62.), Diallo (71.) und Serdar (93.) treffen und führen die Hausherren in die Viertelfinals. Anto Grgic kommt beim VfB zu einem Kurzeinsatz (ab 74.). (sih)

Paderborn (3. BL) – Ingolstadt (2. BL) 1:0

Die Auslosung der Viertelfinals findet am 7. Januar 2018 statt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?