Der Schock sitzt auch am Tag darauf noch tief. Drittligist VfL Osnabrück liegt zuhause gegen Zweitligist RB Leipzig mit 1:0 vorne, als das Spiel in der 71. Minute abgebrochen werden muss.
Grund: Schiri Petersen wird aus kurzer Distanz von einem Feuerzeug am Kopf getroffen und muss ins Spital. Er zieht sich eine leichte Hirnerschütterung zu.
Via Stadionmikrofon ergreift Osnabrück-Präsi Queckenstedt das Wort. Er entschuldigt sich beim Schiri und sagt, es sei für ihn «der bitteste Tag in meiner Amtszeit als VfL-Präsident».
Klar, den Osnabrücknern droht eine Forfait-Niederlage.
Am Dienstag dann eine überraschende Nachricht aus Leipzig, wo der Schweizer Fabio Coltorti im Tor steht. Der Klub von Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick nämlich bietet dem VfL ein Wiederholungsspiel an!
Rangnick begründet das unübliche Angebot: «Unser Verein steht für Fairness, Fair Play, Familienfreundlichkeit, soziales Engagement, sportlichen Wettkampf und gegenseitigen Respekt.»
Rangnick kritisiert aber auch: «Es war definitiv nicht nur ein Einzeltäter, dessen Handeln später zu dem für alle Seiten bedauerlichen Spielabbruch führte. Schon das ganze Spiel über sind Feuerzeuge, Trinkbecher und andere Wurfgegenstände in Richtung unserer Spieler sowie unserer Auswechselspieler geflogen. Wir verurteilen die unsportlichen und unfairen Taten aufs Schärfste. Dennoch bieten wir ein Wiederholungsspiel an.» (wst)