Irres Pokal-Spiel in Leipzig
Bayern gewinnt erst im Penaltyschiessen!

Fussball-Deutschland schaut nach Leipzig! Im 1/16-Final des DFB-Pokals duellieren sich Red Bull und die Bayern. Der Knüller geht bis ins Penaltyschiessen. Dort versagen Timo Werner die Nerven.
Publiziert: 25.10.2017 um 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:40 Uhr
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Enges Spiel. Am Ende jubeln die Bayern.
Foto: Getty

Leipzig - Bayern 5:6 n.P.
Drama in Leipzig. Die Bayern und die Bullen liefern sich ein hochklassiges Pokal-Duell. Nach 120 Minuten stehts 1:1 – Elfmeterschiessen. Die ersten neun Schützen treffen, Timo Werner sieht seinen Versuch dann von Bayern-Goalie Sven Ulreich pariert. Schon vor dem Penalty-Shootout ist aber mächtig Zündstoff drin. Der Reihe nach:

Die Bullen müssen gegen die Bayern einiges einstecken. Nach rund einer halben Stunde holt Vidal Leipzigs Forsberg von den Beinen, Blutgrätsche von hinten und das auf der Strafraumlinie! Nach Absprache mit dem Linienrichter gibt Schiri Zwayer Freistoss und Gelb. Kann man auch Penalty geben. Zur Erinnerung: Der Videobeweis kommt im DFB-Pokal erst ab dem Viertelfinal zum Einsatz. In Durchgang zwei legt Boateng im Strafraum Augustin. Zwayer sagt Ball gespielt. Wieder eine heisse Entscheidung! Nur Minuten später sieht Leipzigs Keita nach seinem zweiten Foul die zweite Gelbe – er fliegt vom Platz. Die Leipziger verstehen die Welt nicht mehr. Doch sie dürfen plötzlich jubeln. Poulsen sucht nach mehr als einer Stunde den Penalty, lässt sich gegen Boateng etwas gar leicht fallen. Der Schiri zeigt dieses Mal aber auf den Punkt! Forsberg verwandelt sicher – 1:0 Leipzig. Die Red-Bull-Arena steht Kopf. Fünf Minuten dürfen die Bullen-Fans feiern. Dann macht Boateng seinen «Fehler» wieder gut. Er bedient Thiago mustergütig mit einem Lupfer in den Strafraum. Thiago braucht nur noch einzunicken, 1:1! Bayern setzt zum Sturmlauf an, bringt die Kugel aber nicht an Goalie Gulasci vorbei. Es geht ins Elfmeterschiessen. Spannung pur. Bis Werner die Nerven versagen.

Wolfsburg – Hannover 1:0
Seit der Ära «Martin Schmidt» in Wolfsburg gabs nur eines: Unentschieden. Fünf Stück in Serie in der Bundesliga. Im Cup brauchts bekanntlich einen Sieger. Und der heisst am Mittwochabend VfL Wolfsburg! Im Bundesliga-Duell gegen Hannover 96 setzen sich die Wölfe dank einem Treffer von Uduokhai kurz nach der Pause (49.) mit 1:0 durch. Pirmin Schwegler gelangt auf Seite von «96» nicht zum Einsatz, er wird geschont.

Hertha BSC - Köln 1:3
Die Geissböcke leben noch! Der Dauerverlierer in Bundesliga und Europa League fährt in Berlin einen 3:1-Erfolg ein, steht im Achtelfinale. Zwei Tage nach der Entlassung von Manager Schmadtke eröffnet Zoller in der 27. Minute das Skore, Maroh und Clemens sorgen für eine beruhigende 3:0-Führung. Köln steht im Achtelfinale – und Trainer Stöger kann für ein paar Tage durchatmen. Bei Hertha steht Fabian Lustenberger in der Startaufstellung.

Bremen - Hoffenheim 1:0
Wie die Kölner jubeln auch die Krisen-Werderaner. Die Weser-Jungs ringen die Hoffenheimer mit 1:0 in die Knie. Ishak Belfodil gelingt der goldene Treffer nach exakt einer halben Stunde. Steven Zuber und Greogr Kobel dürfen bei den Kraichgauern von Anfang an ran, können das Pokal-Out aber auch nicht verhindern. Auch bei Werder spielt ein Schweizer von Beginn an: Ulisses Garcia.

Die weiteren Spiele vom Mittwoch
Kaiserslautern - Stuttgart 1:3
Osnabrück - Nürnberg 2:3
Freiburg - Dresden 3:1
Regensburg - Heidenheim 2:5

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Am Dienstag spielten

Wehen Wiesbaden – Schalke 1:3
Er habe nicht gut trainiert und laufe zu wenig, habe in allen Werten keine gute Leistung gebracht – mit dieser Kritik an Breel Embolo liess Schalke-Trainer Domenico Tedesco aufhorchen. Dennoch schickt er den 20-jährigen Nati-Stürmer gegen den Drittligisten Wehen-Wiesbaden (mit dem Schweizer Stephan Andrist, spielt durch) aufs Feld. In der 73. Minute wird er eingewechselt. Er rennt, müht sich – grosse Szenen hat er in der kurzen Zeit allerdings nicht. Kurz bliebt er nach einem Zweikampf liegen, kann aber rasch weitermachen. Schalke führt bei seiner Einwechslung bereits 3:0. Franco di Santo (26.) und Guido Burgstaller (30.) machen mit einem frühen Doppelschlag alles klar. Später trifft Wiesbadens Mintzel ins eigene Tor (53.). Das 1:3 fällt eine Viertelstunde vor Schluss. Für Di Santo übrigens ists das erste Tor seit März 2016.

Bayer Leverkusen – Union Berlin 4:1
Gegen einen unangenehmen Zweitligisten aus der Hauptstadt lässt Leverkusen schliesslich nichts anbrennen. Auch weil Admir Mehmedi eine starke Leistung zeigt: Er bereitet das 1:0 durch Julian Brandt vor (36.). Nachdem die Berliner dann zwischenzeitlich ausgleichen und Leverkusen durch Argentinien-Import Alario erneut in Führung geht, ist es wiederum Mehmedi, der kurz vor Schluss einen Penalty rausholt. Wendell verwandelt cool (89.). Die Gelb-Rote gegen Unions Furstner (91.) und das sehenswerte Freistoss-Tor von Aranguiz zum 4:1 (92.) sind nur noch Kosmetik.

Fortuna Düsseldorf – Gladbach 0:1
Vor drei Tagen erst erlitten die Gladbacher eine 1:5-Schmach gegen Leverkusen – zur Pause noch hatten sie geführt! Beim souveränen Zweitliga-Leader Düsseldorf kehrt das Glück zurück. Die Fohlen siegen dank eines Tores von Thorgan Hazard (52.); den Assist liefert Ex-FCZ-Stürmer Raffael. Nach 73. Minuten bringt Jantschke den Düsseldorfer Giesselmann zu Fall – Penalty! Der Gefoulte tritt selbst an und schmettert den Ball an den linken Pfosten. Goalie Yann Sommer ballt die Faust – am Samstag noch sah er gleich mehrfach unglücklich aus. Nun hält er zum vierten Mal in einem Pflichtspiel die Null. Wie Sommer 90 Minuten auf dem Platz stehen auch Denis Zakaria und Nico Elvedi.

1. FC Magdeburg – Borussia Dortmund 0:5
Roman Bürki darf auch im Pokal ran. Und nicht etwa Roman Weidenfeller. Im Vergleich zu den zuletzt turbulenten Wochen verbringt der Nati-Goalie beim Drittligisten Magdeburg einen ruhigen Abend. Nur gerade drei Schüsse finden den Weg aufs BVB-Tor. Für den Bundesliga-Leader treffen Castro (42.), Isak

Mainz – Holstein Kiel 3:2 n.V.
Fabian Frei (spielt durch, sieht in der 49. Gelb) und Co. müssen gegen den Zweitligisten nachsitzen. Dabei sieht alles so gut aus: Durch Tore von Fischer (22./67.) führt man zwei Mal, zwei Mal gleichen die Gäste per Penalty aus. Dann ist der Unterklassige aber platt. In der Verlängerung ist es der Mainzer Brosinski, der mit einem Freistoss für die Entscheidung sorgt (101.).

Die weiteren Dienstag-Spiele:
Paderborn – Düsseldorf 2:0
Greuther Fürth – Ingolstadt 1:3
Schweinfurt 05 – Eintracht Frankfurt 0:4

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