Der Mann ist ein Fuchs!
89 Minuten sind im Fritz-Walter-Stadion gespielt. Zweitligist Nürnberg liegt gegen Drittligist Kaiserslautern 1:2 hinten – die Pokal-Blamage droht. Aber der FCN hat Michi Frey. Als Lautern-Goalie Lennart Grill sich die Kugel seelenruhig zurechtlegt, Zeit schindet, schleicht sich Frey von hinter dem Tor und im Rücken des Keepers heran, stibitzt dem 20-Jährigen Unglücksraben den Ball weg und schiebt ins leere Tor ein – Verlängerung!
Was folgt ist ein gewohnt gelöster Jubel des Schweizers. Frey lässt alles raus. Die Freudenschreie sind aber spätestens nach dem Elfmeterschiessen verklungen. Grill – in der regulären Spielzeit noch von Frey grilliert – wird doch noch zum Helden, pariert den entscheidenden Penalty.
Übrigens ereignet sich in in diesem irren Pokal-Fight ein zweites Kuriosum: Da Nürnberg schon dreimal gewechselt hat und in der Verlängerung Keeper Klandt verletzt raus muss, streift sich Verteidiger Valentini die Torwart-Handschuhe über. In der 117. Minute! Er muss auch im Penaltyschiessen ran. Die mitgereisten Fans feiern ihn lautstark– doch brillieren kann er nicht. Alle Lauterer treffen.
Nürnberg und Frey sind nach einem unfassbar denkwürdigen Cup-Abend raus. (rab/leo)