Schalke – Frankfurt 0:1
Was für ein Auftritt von Gelson Fernandes im DFB-Pokal-Halbfinal! Nur 33 Sekunden nach seiner Einwechslung trifft der Nati-Mittelfeldspieler den Fuss von Goretzka. Der Schiedsrichter zückt Gelb, schaut sich die Szene aber an der Seitenlinie auf dem Monitor nochmals an und zieht dann Rot (81.)!
Fernandes kommentiert seinen Aussetzer auf Instagram so: «Es war schwierig, danach schlafen zu können. Die Minuten nach meinem Platzverweis waren die längsten meines Lebens als Fussballer. Ich musste das Team im Stich lassen.»
Dabei sieht es für die Gäste zu diesem Zeitpunkt richtig gut aus. Gegen die formstarken Schalker geht die Eintracht eine Viertelstunde vor Ende nach einer Ecke in Führung. Jovic lenkt den Ball mit der Hacke sehenswert an Fährmann vorbei.
Zuvor ist lange Schalke die bessere Mannschaft. Die Knappen scheitern aber mehrfach am starken Frankfurt-Keeper Hradecky. Nach dem Rückstand und mit einem Mann mehr werfen die Königsblauen in den Schlussminuten nochmals alles nach vorne, auch Torhüter Fährmann stürmt mit.
In der 93. Minute explodiert die Arena auf Schalke schliesslich: Di Santo trifft zum zum Ausgleich! Doch Schiedsrichter Hartmann entscheidet auf Handspiel bei der Ballannahme, eine zumindest strittige Entscheidung.
So bleibts beim Mini-Sieg für Frankfurt. Die Eintracht zieht damit zum zweiten Mal in Folge in den DFB-Pokalfinal vom 19. Mai ein. Dort wartet Meister Bayern München. Notabene der neue Klub von Frankfurt-Trainer Kovac.
Leverkusen – Bayern München 2:6
Und dann machen sie die Leverkusener auch noch lächerlich. Thiago setzt den Ball nach Vorarbeit von Franck Ribéry und Arjen Robben ins linke untere Eck. Die Leverkusener Abwehr? Nicht zu sehen. 4:1 nach einer Stunde. 6:2 am Ende. Was mal als Pokal-Fight gedacht war, wird zur nächsten bajuwarischen Demonstration. Belohnt wird sie mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale.
Dass es so kommen muss, deutet sich früh an. Genau genommen nach zwei Minuten und fünf Sekunden. Da schlägt Boateng in den Leverkusener Strafraum. Einen Abpraller verwertet Javi Martinez mit der Führung. Zwischendurch dreht Leverkusen auf, fasst Mut – und hat nach der Pause eine Doppelchance. Beide Male vereitelt Sven Ulreich.
Das 3:1 von Thomas Müller, der Goalie Bernd Leno tunnelt, versetzt Bayer den entscheidenden Dämpfer. Den Meistertitel haben die Bayern bereits errungen. Und sich vorzustellen, dass sie die Schalker oder die Frankfurter am 19. Mai im Finale von Berlin noch am Double hindern – dafür brauchts viel Fantasie.
Müller sagt: «Klar wollen wir mehr.» Nämlich das Triple.