Auf einen Blick
- Leverkusen schlägt Bayern im Pokal und ist gegen die Münchner fünfmal in Folge ungeschlagen
- Xhaka und Alonso haben noch nie gegen Bayern verloren
- Bayern-Torwart Manuel Neuer sah erstmals in seiner Karriere Rot
Bei Leverkusen lief es in dieser Spielzeit im Vergleich zur Double-Saison noch nicht nach Wunsch. Bereits sieben Punkte liegt man in der Bundesliga hinter Leader Bayern München zurück. So viel, dass Ehrenpräsident Uli Hoeness (72) bei einem Auftritt in Zürich unlängst den Meistertitel versprochen hat.
Nati-Captain Granit Xhaka (32) in Diensten von Leverkusen konterte das Hoeness-Versprechen umgehend: «Nach elf Spielen ist noch niemand Meister.» Und liefert jetzt Argumente, warum immer noch mit dem Meister zu rechnen ist. Die Werkself gewinnt den Pokal-Achtelfinal in München am Dienstag mit 1:0 und wird damit ihrem Ruf als Bayern-Schreck einmal mehr gerecht.
Seit über zwei Jahren und fünf Duellen wartet der FCB auf einen Sieg gegen Bayer. Klare Bestmarke (bisher drei) für die Rheinländer, die von 101 Spielen nur 22 gewinnen konnten und 60 Niederlagen einstecken mussten. Beim 0:4 im September 2022 war Gerardo Seoane (46) noch Trainer und der Klub wurde aufgrund der chronischen Erfolglosigkeit oftmals «Vizekusen» genannt. Xhaka (vier Spiele) und Trainer Alonso (alle fünf) haben mit Bayer noch nie gegen Bayern verloren.
Eberl nach erneutem Aus bedient
Für die Münchner bedeutet die jüngste Niederlage das nächste Kapitel einer beachtlichen Erfolglos-Serie im DFB-Pokal. Zum fünften Mal in Serie wird der Rekordsieger die Trophäe nicht gewinnen. Seit der zwölfjährigen Cup-Durststrecke zwischen 1986 und 1998 musste man bis 2020 nie länger als drei Jahre auf den nächsten Pokal-Titel warten. «Das tut schon weh, es sitzen auch alle bedröppelt in der Kabine», muss Sportvorstand Max Eberl (51) nach Spielschluss zugeben.
Und auch bei ihm selbst liegen die Nerven blank. Auf die vermehrt aufkommende Kritik, Bayern spiele gegen grosse Gegner nicht gut, reagiert er gereizt. «Ich weiss, dass Sie sehr kritisch sind und alles infrage stellen. Es ist mir relativ scheissegal», entgegnet er dem «Kicker»-Reporter. Für Eberl ist das Spiel ohnehin schwer zu bewerten. «Wir waren ein Mann weniger, deshalb ist dieses Spiel raus aus der Statistik, die ihr hier aufführen wollt», erklärt er. Torwart Manuel Neuer (38) sah nach einer guten Viertelstunde erstmals in seiner Karriere die Rote Karte.
Die angesprochene Topspiel-Bilanz bezieht sich neben dem Pokal-Aus auf die Unentschieden gegen Leverkusen (1:1), Frankfurt (3:3) und Dortmund (1:1) in der Liga sowie die Niederlagen gegen Aston Villa (0:1) und Barcelona (1:4) in der Champions League. Einzig gegen PSG (1:0) gab es einen Sieg.