Kann Leverkusen überhaupt verlieren? Beim spektakulären Pokal-Fight gegen den VfB Stuttgart liegt Bayer zweimal im Rückstand, kämpft sich zurück und jubelt in der 90. Minute über das 3:2-Siegtor.
«Wenn du zweimal in Leverkusen führst, musst du das auch nach Hause bringen. Aber Hut ab vor Leverkusen!», zollt Stuttgart-Angreifer Deniz Undav (27) dem Gegner nach Spielschluss im ARD-Interview Respekt. Frust über die verpasste Chance ist zwar zu spüren, schliesslich hatte Stuttgart die Werkself in deren 30. Saisonspiel am Rande der ersten Niederlage.
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Viel vorwerfen könne sich Stuttgart laut Undav aber nicht. Leverkusen entschied ein Duell auf Augenhöhe wie zuletzt in der Bundesliga gegen Augsburg (1:0) und Leipzig (3:2) dank eines späten Tores. Undav hebt denn auch hervor, was für ein packendes Spiel sich Leverkusen und Stuttgart geliefert haben – und legt eine Spitze in Richtung München nach: «Ich glaube, die beiden besten Mannschaften der Liga haben hier gegeneinander gespielt.»
Die Bayern, die sich gegen Drittligist Saarbrücken bereits im Herbst aus dem Pokal verabschiedet haben, dürften sich den Viertelfinal ebenfalls angesehen haben. Und sie dürften erkannt haben, dass der ohnehin grosse Brocken fürs Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr im Blick-Liveticker) mit der nächsten Moralspritze nochmals ein bisschen grösser geworden ist.
Leverkusen bereit für Bayern-Showdown
Das späte 3:2 sei nochmals ein zusätzlicher «Push» für den Bundesliga-Kracher gegen Bayern München, meinte beispielsweise Siegtorschütze Jonathan Tah (27) bei Sky. Die Chance, den Serienmeister im Spitzenspiel auf fünf Punkte zu distanzieren, spornt die Leverkusener zusätzlich an. «Wir sind heiss», versicherte Robert Andrich (29) aufs Bayern-Spiel angesprochen mit einem Grinsen.
Und auch Erfolgstrainer Xabi Alonso (42), der als Favorit auf die Klopp-Nachfolge in Liverpool in Verbindung gebracht wird, hat den Pokal vorerst abgehakt: «Halbfinal, im April geht es weiter. Jetzt können wir uns erst mal auf die Bundesliga und die Europa League konzentrieren.» Dass man für diese Aufgaben gewappnet ist, hat der Pokal-Fight gegen Stuttgart wieder gezeigt.
Er habe in Leverkusen noch gegen keinen stärkeren Gegner gespielt, lobte Alonso die Schwaben an der Pressekonferenz. Im Hinspiel gegen die Bayern – notabene in München – gabs ein 2:2. Auch dort traf Leverkusen spät.