Ist das etwa Mohamed Salah da unten auf dem Rasen? Der kleine, schnelle Lockenkopf mit der 22, der beim 2:0-Sieg des FC Chelsea gegen West Ham auf dem Flügel brilliert?
Nein! Zwar hat er die selbe Frisur und die selbe Nummer, die Salah einst beim FCB trug, doch es ist nicht der Ägypter, sondern ein Brasilianer: Willian. 26 Jahre alt, bei Chelsea gesetzt.
Und Salah? Der ist weiter von einem Stammplatz entfernt als die Pyramiden von Big Ben. Nur gerade zwölf (!) Minuten hat der Ägypter in der Premier League absolviert, auch gegen West Ham steht er nicht im Aufgebot. «Komm als Fussballer zurück», hatte Coach José Mourinho vor der Sommerpause getobt. Ein halbes Jahr später ist aus Salah der teuerste Bankdrücker der Welt geworden.
20 Mio. Franken überweisen die Blues vor einem Jahr nach Basel, nun stehen die Zeichen bereits wieder auf Abschied.
Inter Mailand buhlt um den 22-Jährigen, Trainer Roberto Mancini spricht von einem «Mann mit Perspektive.»
Auch Ex-FCB-Coach Murat Yakin würde Salah lieber heute als morgen nach Moskau lotsen, ebenfalls stark interessiert ist Besiktas Istanbul. Die Türken holten im Sommer Stürmer Demba Ba von der Themse an den Bosporus, nun wollen sie einen weiteren Chelsea-Spieler.
Und Salah selbst? Der hatte während seiner FCB-Zeit immer betont, in England spielen zu wollen. Deshalb ist auch ein Transfer zu einem anderen Premier-League-Verein nicht auszuschliessen. Unter anderem haben Everton und Sunderland ihre Fühler ausgestreckt.
Salahs Berater wollte sich auf BLICK-Anfrage zwar nicht zu den Gerüchten äussern, doch vieles spricht dafür, dass es ein Leihgeschäft werden wird.
Salah hat bei Chelsea noch einen Vertrag bis 2019, noch haben sie bei den Blues nicht komplett mit dem Pharao-Fussballer abgeschlossen.
«Ich denke, er wird noch ein bisschen Zeit brauchen, aber er ist jung, er ist schnell und er ist enthusiastisch», sagte Mourinho kurz nach Salahs Verpflichtung und verglich den Linksfuss mit Willian. «Auch er hat damals zwei, drei Monate gebraucht.»
Nur: Bei Salah sind es mittlerweile fast zwölf.