Es passiert am vergangenen Wochenende in der Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro. Boavista spielt gegen Flamengo. Bei den Gästen sind wieder einmal alle Augen auf Super-Talent Vinicius Junior (17) gerichtet. Als der Jungstar eingewechselt wird, geht einen Raunen durchs Stadion. Und der Dribbler zeigt gleich seine Künste. Zuerst trifft er akrobatisch zum 2:0 für Flamengo. Dann steigt er am rechten Flügel in atemberaubender Geschwindigkeit viermal über den Ball. Verteidiger Kadu ist dermassen schwindelig gespielt, dass er sich danach beim Versuch zu grätschen verletzt und ausgewechselt werden muss.
Nicht umsonst hat Real Madrid vor einem Jahr 45 Mio. Euro für das Wunderkind bezahlt. Nach Spanien dürfte er allerdings erst, wenn er 18 ist. Ohnehin haben Flamengo und Real vereinbart, dass Vinicius noch eine weitere Saison in Brasilien kicken und erst 2019 wechseln soll.
Allerdings fragt man sich bei Real inzwischen, ob dies der richtige Entscheid ist. Brasiliens Liga gilt als extrem hart, manchmal an der Grenze zur Brutalität. Bei Real macht man sich Sorgen, dass das Talent von den Abwehrspielern gejagt wird.
Brasiliens Nationalcoach Tite will den jungen Mann für die Testspiele im März gegen Russland und Deutschland aufbieten.