Gianni Infantino bringt seine WM mit 48 Mannschaften durch. Natürlich ist der Fifa-Präsident überzeugt von dieser Idee und diesem Modus. Vor allem aber hat er sich damit vielleicht schon die Wiederwahl im Mai 2019 gesichert.
Mehr Teilnehmer an einer WM bedeuten mehr Stimmen von den 211 Wahlberechtigten, weil nun auch die mittelgrossen und kleinen Nationen eine realistische Chance haben. Sie werden es ihm an der Urne danken. Denn es ist eines der Wahlversprechen, das Infantino damit eingelöst hat.
Egal, ob man das neue Turnier wegen der grossen Emotionen der neuen Teilnehmer als gelungen oder wegen der vielen Mannschaften als sportlich verwässert betrachtet. Dieser neue WM-Modus ist ein grosser Sieg für Infantino.
Und es zeigt auch, dass Infantino das eine oder andere von seinem ehemaligen Chef Michel Platini gelernt hat. Dieser hatte als Uefa-Präsident einst die Champions League mit fixen Startplätzen für die Kleinen geöffnet, bis zu seiner Suspendierung war er eigentlich nie gefährdet. Auch wenn das Niveau der Königsklasse in den letzten Jahren in der Breite merklich sank.
Diese Gefahr ist bei einem Anlass, der nur alle vier Jahre stattfindet, kleiner. Zumal ein neuer Modus mit den Dreier-Gruppen immer erst mal prickelt.
So gesehen hat Infantino vorerst alles richtig gemacht.