Das meint BLICK zum Doping im Fussball
Gespritzt wird nicht nur im Radsport

Doping im Fussball! Ex-Frankreich-Star Jean-François Larios gesteht, jahrelang Captagon eingeworfen zu haben. Er kratzt damit am Märchen vom dopingfreien Fussball, schreibt BLICK-Reporter Hans-Peter Hildbrand.
Publiziert: 16.11.2017 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:30 Uhr
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Frankreichs Ex-Nationalspieler Jean-François Larios schockte mit seinem Doping-Geständnis.
Foto: Bob Thomas/Getty Images
Hans-Peter Hildbrand
BLICK-Reporter Hans-Peter Hildbrand.

Dann behauptete auch noch einer aus meinem Dorf, «Doping im Füessball» gebe es nicht. Er musste es ja wissen, der Sepp Blatter. Klar, im Milliarden-Geschäft Fussball trickst doch keiner. Als FIFA-Präsident hat er seine Aussage später relativiert.

An das Märchen, dass Doping im Fussball nichts bringe, glauben immer noch viele Spieler und Trainer. Die beste Ausrede? «Wer mit links nicht schiessen kann, trifft den Ball auch nicht, wenn er 100 Tabletten schluckt.» 

Mag zutreffen, aber er kann länger üben. Der Fussball wird zunehmend zum Ausdauersport. Wie der Radsport. Aber nur der steht unter Generalverdacht – alle gedopt! 

Seit 1980 habe ich im Radsport fast alles erlebt. Und doch habe ich mich daheim auf der Redaktion gewehrt, habe gekämpft. Lenkte den Blick auf andere Sportarten. Kam aber nicht durch. Denn gedopt wird ja nur im Radsport. 

Vergessen die «Panzerschokolade» (Pervitin) der deutschen Wunderelf 1954, die vollen Plastiksäcke Captagon in der Bundesliga der 70er- und 80er-Jahre. Vergessen die Juve-Spieler, die zwischen 1994 und 1998 systematisch mit dem Blutdopingmittel Epo gespritzt wurden.

Jetzt gibt Frankreichs Fussball-Legende Jean-François Larios zu, bei der AS St. Etienne jahrelang mit Captagon geladen zu haben. Seine Teamkollegen glauben ihm nicht.

Schliesslich ist Larios nie die Tour de France gefahren.

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