Das meint BLICK zum 222-Mio-Transfer
Neymar ist ein Schnäppchen

Tschüss, Barcelona. Bonjour, Paris. Der Neymar-Deal ist Tatsache, der irrste Transfer der Geschichte ist durch. Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 04.08.2017 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:50 Uhr
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Auf zu neuen Abenteuern.
Foto: AP
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Auf zu neuen Abenteuern.
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Die Spirale dreht sich schwindelerregend. 222 Millionen Franken zahlt Paris für den brasilianischen Schillerfalter Neymar.

Und die vereinigten Hüter der Moral bedienen, langweilig wie immer, die Trommel der Empörung. Die Summe sei unmoralisch, verwerflich, absurd. Dafür könne man 888 Einfamilienhäuser kaufen. Oder 12437 VW Golf, rechnet die «Süddeutsche Zeitung» vor.

Dabei sind ja diese 222 Millionen nur die Spitze des Eisberges. Inklusive Steuern, Gehalt und weiteren Entschädigungen für Werberechte dürfte der Neymar-Deal wohl ein Milliardendeal sein.

Die Empörung ist dennoch naiv. Zum einen ist die Kostenexplosion ein Fakt und eine Tendenz, die seit Jahren anhält.

Vor allem aber: Diese Entwicklung ist kein Fussballphänomen. Denn der Fussball als ganz normaler kapitalistischer Wirtschaftszweig und als Milliardenbusiness unterliegt ja nur dem überall geltenden Grundsatz: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Und weil die Globalisierung dazu geführt hat, dass die ganze Welt am europäischen Klubfussball mit all seinen Superstars teilhaben will, explodieren die Preise zusätzlich.

Eigentlich ist Neymar mit 222 Millionen ja ein Schnäppchen. Manchester United hat im letzten Sommer nach der Verpflichtung von Zlatan Ibrahimovic innerhalb von sieben Tagen Trikots für 99 Millionen verkauft.

Gut möglich, dass Paris den Neymar-Deal refinanzieren kann. Unabhängig, wie erfolgreich man sportlich ist.

Verhindern lässt sich dieser Rekordtransfer sowieso nicht. Dass die spanische Liga hier einzugreifen versucht und dass auch die Verbände dem Treiben mit Argwohn begegnen mag zwar ihr Gewissen beruhigen.

Aber es bringt nichts. Die Gesetze des Marktes können auch sie nicht aushebeln. Und das ist richtig so.

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