Kennen Sie Eric Bailly, Michy Batshuayi oder Sadio Mané? Nun, das sind weder Politiker aus dubiosen Übersee-Steueroasen noch Artisten aus dem Ensemble des Cirque du Soleil. Es sind Fussballer. Alle drei haben diesen Sommer in England einen neuen Klub gefunden. Für 41, 42 und 45 Millionen Franken.
Es sind diese «kleinen» Transfers, die den Wahnsinn dieses Sommers prägen. Und weniger die von Paul Pogba gesetzte neue Rekordmarke von 115 Millionen Franken. Schliesslich hatte Gareth Bale auch schon 110 und Cristiano Ronaldo 103 Millionen gekostet.
Mit dieser Masslosigkeit haben die Premier-League-Klubs erstmals die Milliardengrenze für eine einzige Transferperiode geknackt. Ein Irrsinn, der keine Grenzen zu kennen scheint. 7,5 Milliarden Franken kriegen die Insel-Klubs in den nächsten drei Jahren für die Übertragungsrechte ihrer Spiele.
Irgendwann aber, irgendwann platzt diese Blase. Bereits jetzt kostet eine Saison Pay-TV in England über 1000 Franken. Tausend! Irgendwann wird genug sein. Wird der gemeine Fan nicht mehr zahlen. Und dann? Der Kollaps!
Weil in der ausser Kontrolle geratenen Marktwirtschaft Obergrenzen und Kontrollmechanismen kaum Wirkung zeigen würden, bleibt wohl nur eines: Auf diesen Kollaps warten.
Er scheint wohl ebenso absehbar wie die Finanzkrise und das Platzen der US-Immobilienblase 2007. Absehbar und doch unvermeidlich. Die Krise forderte viele Opfer, auch prominente Banken gingen hops. Sie hatte aber eine reinigende Wirkung. Allerdings knabbern wir immer noch daran. Neun Jahre danach.