Der europäische Fussballverband wird heute die neuen Regeln für die Teilnahme an der Champions League der Saison 2018 festlegen. Die grossen Ligen haben neu vier fixe Startplätze. Die Hürde für Klubs aus kleineren Fussballnationen wird grösser. Die direkte CL-Qualifikation für den Schweizer Meister wird ab 2018 Geschichte sein.
Fussball-Romantiker und Puristen bedauern das. Erstaunlich ist es nicht. Wenn es ums Geld geht, hatte die Solidarität schon immer Grenzen. Klar: Die Leute wollen Bayern, Real, Barcelona und Manchester. Nicht Ludogorets und Legia Warschau. Und nur beschränkt den FC Basel.
Ronaldo und Messi spülen die Millionen in die TV-Kasse. Es ist darum nachvollziehbar, dass die Topklubs immer mehr vom Kuchen für sich beanspruchen. Und unter sich sein wollen. Bedauerlich ist es aus neutraler Sicht trotzdem.
Der Motor wird frisiert, bis er explodiert. Bis der Kreis der Teilnehmer so elitär ist, dass es auf Dauer langweilig wird. Und sich die Fans abwenden. Denn auch der Fussball lebt von der Vielfalt, von der Exotik.
Darum ist es zu kurz gegriffen, wenn man bei den neuen Fifa-Plänen reflexartig den Kopf schüttelt.
Ein WM-Turnier mit 48 Mannschaften? Warum nicht! Alle vier Jahre auch ganz kleine Fussballnationen im Fokus. Andere Fussballkulturen, andere Spielweisen. Das kann auch inspirierend sein.
Der Makel: Auch hier ist die Motivation vermarktungstechnischer Natur. Noch mehr Fernsehverträge, noch mehr Geld.