Riesen-Skandal im englischen Fussball: Im Derby zwischen Birmingham City und Aston Villa in der Championship läuft die 10. Minute, als ein Fan den Weg auf das Feld findet. Der Flitzer bahnt sich seinen Weg direkt Richtung Villa-Captain Jack Grealish und schlägt diesem von hinten gegen den Kopf.
Sofort wird er von Sicherheitskräften überwältigt und weggeführt. Grealish selbst liegt erst am Boden, rafft sich dann aber auf – und schiesst seine Mannschaft im Stadt-Derby sogar noch zum Sieg.
Doch beim Jubel nach dem entscheidenden Treffer folgt gleich der nächste Eklat: Der 23-Jährige lässt sich von der Fan-Kurve im Auswärtssektor ausgiebig feiern, springt sogar über die Bande. Einer der Ordner reagiert prompt, schubst Grealish zurück aufs Feld und verpasst ihm dabei sogar noch einen Tritt. Die Polizei reagiert umgehend und führt den Ordner unsanft ab.
Grealish bleibt gelassen, freut sich nach dem Abpfiff: «Das ist der beste Tag meines Lebens. Ich habe Villa als Kapitän auf das Feld geführt und das Siegestor erzielt.»
Auf den Zwischenfall mit dem Fan angesprochen, meint er trocken: «Es gibt Rivalitäten im Fussball, das gehört dazu. Aber für solche Dinge gibt es im Fussball keinen Platz.»
«Birmingham muss hart bestraft werden!»
Birmingham entschuldigt sich nach dem Zwischenfall ebenfalls und versichert, dass der Fan ein Stadionverbot für den Rest seines Lebens erhalten werde. Von den Fans und Experten muss der Klub harsche Kritik einstecken.
«Als Abschreckung muss Birmingham City hier hart bestraft werden. Wenn das wieder Einzug hält, müssen wir wieder Zäune um das Feld ziehen. Ich denke, es handelt sich hier um ein ernsthaftes Problem», sagt die englische Fussball-Legende Gary Neville nach dem Spiel.
Nur wenige Stunden später folgt der nächste Zwischenfall auf der Insel, dieses Mal im Top-Spiel zwischen Arsenal und Manchester United. Nach dem 2:0 durch Aubameyang rennt erneut ein Mann auf das Spielfeld, die Sicherheitskräfte sind wieder machtlos.
Einen kurzen Moment bleibt der unbekannte Fan vor Man-United-Verteidiger Chris Smalling stehen, rennt dann weiter zu den jubelnden Arsenal-Spielern. Auch er wird überwältigt und abgeführt, die Polizei nimmt ihn in Gewahrsam. Ihm droht eine empfindliche Strafe.
Mainz-Ordner grätscht Flitzer von den Beinen
Doch nicht nur auf der Insel kommt es am Wochenende zu Zwischenfällen, auch Deutschland hat seinen Flitzer-Skandal. Kurz vor der Halbzeit stürmt im Spiel zwischen Mainz und Gladbach eine Person auf den Rasen.
Sein Aufenthalt im Rampenlicht beschränkt sich allerdings auf wenige Sekunden. Zwei Ordner stürmen dem Mann hinterher. Einer fällt nach wenigen Metern auf die Nase, der andere holt den Flitzer mit einem gezielten Tritt von den Beinen.
Mainz-Manager Rouven Schröder hat nach dem Spiel für die Aktion nur ein Grinsen übrig. «Daumen hoch! Der Ordner war so etwas von motiviert.»