Europameisterschaft, Champions League, Super Cup, Fifa Klub-WM, Ballon do'Or, Europas Fussballer des Jahres. Cristiano Ronaldo, der Titelhamster schlechthin. Im Jahr 2016 heimste der Portugiese etliche Pokale und Auszeichnungen ein. Die bisher letzte Trophäe liess er sich mit Real Madrid an der Klub-Weltmeisterschaft in Japan vor etwas mehr als zwei Wochen übergeben. Zur Schau stellt er sie alle im Museum in Funchal, seiner Heimatstadt.
Die wohlverdienten Ferien nutzte der Goalgetter, um im ägyptischen Fernsehen aus dem Nähkästchen zu plaudern – auch über seinen Sohn. Ob es sein Jüngling wagt, in die gigantischen Fussstapfen seines Vaters zu treten? «Natürlich würde es mir gefallen, wenn mein Sohn wie sein Vater ein Fussballer werden sollte», sagt Ronaldo.
«Ich weiss, dass es eine grosse und nicht einfache Herausforderung ist. Aber er soll das werden, was er werden möchte.» Er wolle Cristiano Junior zwar nicht unter Druck setzen, «doch ein bisschen werde ich ihn diese Richtung stossen. Aber kein Torwart. Er soll Stürmer werden», macht der zweifache Champions-League-Sieger mit einem Lächeln auf den Lippen deutlich.
Beim Ruhm, den Ronaldo in seiner glorreichen Karriere generiert hat, ist es wenig verwunderlich, dass er sich stets im Fokus aller Paparazzi befindet. «Manchmal ist es mühsam», sagt der hellste Stern am Fussballhimmel. «Wenn ich meinen Jungen in die Schule bringe, wollen alle ein Foto. Aber das ist ganz normal und ich habe mich daran gewöhnt.»
«Ein kluger Junge, wie sein Vater»
Und nicht jeder hält die personifizierte Tormaschine (380 Tore in 367 Spielen für Real Madrid) für das Nonplusultra. «Es gibt Menschen, die meinem Sohn manchmal sagen: ‹Es gibt Spieler, die besser sind als dein Papa›. Aber er weiss damit umzugehen. Er ist ein kluger Junge, wie sein Vater», so Ronaldo grinsend.
Als begnadetster Sportler wird CR7 selten bezeichnet. Vor einer Woche nannte ihn Zlatan Ibrahimovic als «das Ergebnis harten Trainings. Er ist kein natürliches Talent.» Ronaldo selbst erklärt seinen Erfolg vor allem mit einem: Ehrgeiz. «Du musst dich zu hundert Prozent hingeben. Du musst versuchen, immer besser zu werden.» Bei ihm sind es nicht – wie bei manch anderem Profi – faule Floskeln.
Es gibt gegenwärtig kaum einen Sportler, der mehr Fleiss und Wille an den Tag legt als der dreifache Champions-League-Sieger. Mehr als 50 Tore in jedem Kalenderjahr seit 2010 sprechen Bände. Und selbst ein prallgefülltes Museum lässt den Portugiesen nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
So hört es sich auch an, wenn er seine Ziele fürs aktuelle Jahr formuliert: «Ich will so weitermachen. Ich möchte, dass 2017 so ein Jahr wird wie 2016, eines mit vielen Titeln und viel Freude.» Und noch mehr Trophäen für seinen Ausstellung auf Madeira.