Die Buchstaben sind gross, der Inhalt deftig. Julian Draxler (22) attackiert den VfL Wolfsburg in der «Bild»-Zeitung. «Ich will den Klub verlassen», sagt der deutsche Nationalspieler. Und schiesst gegen Sportchef Klaus Allofs: «Mich überrascht doch sehr, dass seit Wochen rund um meine Person in den Medien kommuniziert wird.»
Der Hintergrund: Allofs schloss öffentlich einen Abgang aus. Der Klub unterstreicht es mit einer offiziellen Mitteilung: «Der VfL wird Draxler in der aktuellen Transferperiode nicht transferieren.» Der wollte eigentlich zu Juve oder Arsenal. Nur ein Jahr nach dem Wechsel für 36 Mio. Euro von Schalke und Vertrag bis 2020.
Einer von vielen Wölfen, die nach der Katastrophen-Saison mit Platz 8 gehen wollen. Weg sind Schürrle (für 30 Mio. Euro zum BVB), Naldo (ablösefrei zu Schalke) und Kruse (für 7,5 Mio. Euro zu Bremen). Vor dem Abgang stehen Luis Gustavo (Juve), Vieirinha (Southampton), Caligiuri (Villarreal), Arnold (Schalke) und Dost (Everton).
Rodriguez: Keine Zukunft
Und auch Ricardo Rodriguez (23). Der Nati-Star hat sich klar positioniert. «Er hat uns gesagt, dass er die Zukunft nicht bei uns sieht», sagte Allofs. Bis 30. Juni lief eine Klausel, wonach Rodriguez für 25 Millionen Euro gehen kann. Nur schlug keiner zu.
Kurz darauf stichelte Manager Allofs in Richtung des Managements von Rodriguez: «Es war für uns überraschend, dass bis zu diesem Termin kein Angebot kam», sagte er dem «Kicker». «Vielleicht war es aber eine falsche Einschätzung der Marktlage ...»
Pikant dabei: Rodriguez wird vom gleichen Management wie Draxler beraten. Und so ist es wahrscheinlich, dass bei Draxlers Abrechnung auch wegen der Aussagen über Rodriguez böses Blut im Spiel war. Möglich, dass alle vier VfL-Spieler des Managements (neben Draxler/Rodriguez auch Vieirinha und Luis Gustavo) gehen.
Bei Rodriguez beginnt der Poker. Allofs sagte nach Ablauf der Klausel, er würde nicht billiger: «Eher das Gegenteil ist der Fall.»
Benaglio auf der Bank?
Reine Taktik – für 15 Mio. Euro wird man den Verteidiger ziehen lassen. Konkrete Angebote sind aber noch nicht da. Aber gerade in England sind 15 Mio. ein Klacks für diese Qualität von Spieler.
Und Diego Benaglio (32)? Der Goalie verlor Ende der letzten Saison den Stammplatz an Koen Casteels (24). Trainer Hecking rief nun den Kampf um die Nummer 1 aus. Ob «Big Ben» auch als Ersatzspieler bleibt, ist offen.
Allerdings: Noch ein Jahr bis zum Vertragsende 2017 mit einem Wechsel zu warten, wäre bei 6 Millionen Franken Gehalt durchaus nachvollziehbar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 11 | 29 | 29 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 11 | -10 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |