Darum gehts
- HSV droht Aufstiegsdrama trotz komfortablem Tabellenführung in der 2. Bundesliga
- Nervosität und Spannungen im Team nach Remis gegen Schalke
- Viermal Vierter und zweimal Relegation seit Abstieg 2018 verpasst
Dem HSV droht ein weiteres Aufstiegsdrama. Aktuell haben die Hanseaten an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga zwar ein komfortables Polster von fünf Punkten und müssen nur noch vier Runden überstehen, bis der Aufstieg in trockenen Tüchern ist. Doch deutet man die Zeichen der letzten Spiele, scheint sich beim einstigen Bundesliga-Dino Nervosität einzuschleichen.
Tatort Schalke am Samstagabend: Der HSV kann ab der 3. Minute mit einem Mann mehr agieren, verpasst gegen den Tabellen-10. aber drei Punkte. Wie bereits vergangene Woche gegen Abstiegskandidat Braunschweig (2:4-Heimniederlage). Aus den letzten vier Spielen resultierte nur noch ein Sieg.
Spieler will auf Teamkollegen los
Nach dem Remis in Gelsenkirchen liegen die Nerven blank. Flügelspieler Jean-Luc Dompé will noch auf dem Rasen auf Mitspieler William Mikelbrencis losgehen. Dompé ist auf 180, flucht auf Französisch in Richtung seines Teamkollegen und kriegt sich nicht mehr ein. Schliesslich können ihn einige Mitspieler besänftigen.
Während der Partie sorgen auch die HSV-Fans für unschöne Szenen. Raketen und Böller fliegen durchs Stadion. Der Schiri unterbricht die Partie. Zur Unzeit aus Sicht der Hamburger, die zu diesem Zeitpunkt noch 2:1 führen.
Statt Ruhe zu bewahren, scheint die Mini-Krise in den Köpfen einiger HSV-Spieler und auch der Fans zu haften. Dazu sind es wohl die verpassten Chancen für eine bessere Ausgangslage, die die Hamburger nervös wirken lassen. Mit einem Sieg gegen Braunschweig und einem auf Schalke wäre der Aufstieg so gut wie sicher gewesen. Zudem dürfte es die jüngere Vergangenheit sein, an der der HSV zu knabbern hat.
Böse Erinnerungen an die letzten Jahre
Nach dem Abstieg 2018 verpassten die Hamburger den Aufstieg wiederholt knapp. Viermal 4., zweimal war die Relegation Endstation. Unter anderem 2022, als man nach dem Auswärtssieg gegen das oberklassige Hertha vor eigenem Publikum noch versagte und unten blieb.
Unvergessen auch, wie 2023 12'000 HSV-Fans in Sandhausen nach dem Schlusspfiff bereits den Rasen stürmten, um den sicher geglaubten Aufstieg zu feiern. Der Stadionsprecher in Sandhausen hatte fälschlicherweise durchgegeben, dass das Parallelspiel von Aufstiegskonkurrent Heidenheim schon vorbei sei. In Wahrheit lief das Spiel noch, und Heidenheim glich in der 93. Minute nicht nur aus, sondern siegte wenig später auch noch und stürzte den HSV ein weiteres Mal ins Tal der Tränen.
Szenarien, die im verflixten siebten 2.-Liga-Jahr nicht noch mal vorkommen sollen. Das weiss auch Trainer Merlin Polzin, der Nati-Profi Miro Muheim (fehlte gegen Schalke verletzt) und seiner Mannschaft schon vor dem Schalke-Spiel jegliche Geister aus den Gedanken reden wollte: «Uns hilft es nicht, wenn ich Angst habe, etwas zu verlieren. Das ist der komplett falsche Ansatz.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 30 | 58 | 72 | |
2 | Bayer Leverkusen | 29 | 29 | 63 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 30 | 16 | 52 | |
4 | RB Leipzig | 30 | 10 | 49 | |
5 | SC Freiburg | 30 | -4 | 48 | |
6 | FSV Mainz | 30 | 12 | 47 | |
7 | Werder Bremen | 30 | -6 | 45 | |
8 | Borussia Mönchengladbach | 29 | 3 | 44 | |
9 | FC Augsburg | 30 | -7 | 43 | |
10 | Borussia Dortmund | 29 | 9 | 42 | |
11 | VfB Stuttgart | 30 | 6 | 41 | |
12 | VfL Wolfsburg | 30 | 6 | 39 | |
13 | Union Berlin | 30 | -14 | 35 | |
14 | TSG Hoffenheim | 30 | -17 | 30 | |
15 | FC St. Pauli | 29 | -10 | 29 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 30 | -28 | 22 | |
17 | VfL Bochum | 30 | -33 | 20 | |
18 | Holstein Kiel | 30 | -30 | 19 |