«Wir werden denjenigen finden»
Bochum tobt nach Becherwurf im eigenen Stadion

Der Schiri-Assistent musste ins Spital, die Spieler waren wütend: Nach dem Becherwurf-Eklat mit Spielabbruch zwischen Bochum und Gladbach sucht die Polizei nun nach dem Verantwortlichen.
Publiziert: 19.03.2022 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2022 um 09:45 Uhr
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Am Freitagabend flogen in Bochum mehrere Bierbecher aufs Feld.
Foto: IMAGO/kolbert-press

Die Auswertung der Bilder laufe noch, Bochum werde die Polizei bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützen, teilt der Gastgeber mit.

Einer der Schiri-Assistenten wurde am Freitagabend in der 68. Minute beim Stand von 2:0 für Gladbach von einem Bierbecher getroffen. Schiri Benjamin Cortus unterbrach die Partie vor 25'000 Zuschauern zunächst und brach sie rund eine Viertelstunde später ab.

Der Wurf sorgt bei den Spielern für Wut. Bochum-Profi Simon Zoller schreibt auf Twitter: «Wir, der VfL Bochum, schreiben seit knapp 2 Jahren eine unfassbare Geschichte. Diese Aktion ist einfach nur respektlos gegenüber all denen, die sich jeden Tag den Arsch aufreissen, um diese Reise zu erleben!»

Und auch Bochums Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Villis (64) versteht die Welt nicht mehr. «Sowas habe ich in 55 Jahren beim VfL Bochum nicht erlebt. Ich bin stinksauer», sagt er, ehe er zu einer 15-minütigen Wut-Rede ausholte.

«Das ist entsetzlich»

Villis: «Das ist entsetzlich. Man muss sich mal den Zusammenhang vor Augen führen: In der Ukraine ist Krieg, wir machen ein Sondertrikot, machen echt alles, um unseren Beitrag zu leisten für dieses fürchterliche Geschehen. Und da sitzen Leute und schmeissen absichtlich mit einem Bierbecher. Wie doof kann man sein?»

Er wisse nicht, wie man das Problem lösen kann. «Vielleicht muss man die wirklich einzäunen, aber das wäre doch traurig», so Villis. Für ihn ist klar, dass der Übeltäter gefunden werden muss. «Vielleicht haben wir sowas ja gebraucht, damit sich etwas ändert. Ich hoffe, dass unsere Anhänger den Werfer anschwärzen. Wir werden denjenigen sicher finden.»

Wie die Partie gewertet wird, ist noch offen. Bochums Co-Trainer Markus Gellhaus rechnet aber mit einer Forfait-Niederlage.

In der Challenge League bei uns ist derzeit ein ähnlicher Fall hängig. Am Freitag vor einer Woche wurde im Spiel zwischen Winterthur und Aarau (4:2) ein Schiri-Assistent von einem Becher aus dem Publikum getroffen. Das Spiel konnte zu Ende gespielt werden. Die Aarauer haben Protest eingelegt. Ein Entscheid wird in den kommenden Tagen erwartet. (SDA/mam)

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