Mit Erling Braut Haaland kommt nicht nur ein Stürmerjuwel, sondern gar ein «Prinz» nach Dortmund. Denn Erling bedeutet auf Norwegisch so viel wie «Sohn eines noblen Mannes, Kämpfers oder auch Prinz im Sinne von Thronfolger». Genannt wird er aber vor allem «Manchild». Doch woher kommt dieser Spitzname? Wir präsentieren die wichtigsten Fakten zum Sturmwunder Haaland:
Haaland ist ein Spätzünder
Dass aus Erling ein solch robuster und durchschlagskräftiger Stürmer wird, hätte in seiner Kindheit kaum jemand vermutet. Als er für den norwegischen Drittligisten Bryne FK debütierte, sei er noch ein «kleiner, dünner Junge» gewesen, sagt der norwegische Journalist Lars Sivertsen. Gegen die meist grösseren und kräftigeren Gegenspieler konnte er daher wenig ausrichten. Deshalb setzten seine Trainer vor allem auf seine Wendigkeit und Ballbeherrschung. Doch dann geschah das Unvorstellbare. In nur zwei Jahren wuchs Erling um ganze 17 Zentimeter. Plötzlich war er 1,93 Meter gross und verfügte über eine hervorragende Technik. Nun konnte ihn niemand mehr stoppen.
Daher kommt Haalands Spitzname
Schuld an seinem Spitznamen «Manchild» ist Haalands Wachstumsschub während seiner Zeit bei Molde FK. Mit 1,93 Metern war der Norweger fortan zwar einer der Grössten auf dem Platz, sein Verhalten blieb aber kindlich. Deshalb verpassten ihm seine Teamkollegen den oben genannten Übernamen.
Das Fussballspielen wurde ihm in die Wiege gelegt
Erlings Vater Alf-Inge war selber jahrelang erfolgreicher Profi. Von 1993 bis 2003 spielte Haaland senior in England. Dort kam Erling dann im Jahr 2000 zur Welt. Zu dieser Zeit war Alf-Inge für Leeds tätig. Später wechselte er zu Manchester City, wo er während gut zwei Jahren Captain war, ehe seine Karriere ein abruptes Ende fand. Am 21. April 2001 wurde Haaland von Roy Keane im Manchester-Derby übel gefoult. Der Norweger verletzte sich dabei so schwer am Knie, dass er seine Laufbahn kurze Zeit später beenden musste. Danach reiste die Familie Haaland zurück in ihre Heimat Norwegen, wo Erling seine Karriere lancierte.
Wenn er spielt, purzeln die Rekorde
Toreschiessen, das kann Haaland. Und damit verblüfft er immer wieder die Fussballwelt – so geschehen vor gut einem Jahr. Zu dieser Zeit war der Name Erling Haaland noch kaum jemandem ein Begriff. Dies änderte sich am 2. Juli 2018 postwendend. Mit Molde FK traf der damals 18-Jährige auf Tabellenführer Brann Bergen. Das Team galt als beste Defensivmannschaft der Liga. Davon liess sich Haaland aber nicht beirren. Er schoss vier Tore in nur 17 Minuten! Der Super-Stürmer war geboren.
An der U20-WM ein paar Monate später setzte er nochmals einen drauf. Beim 12:0-Sieg von Norwegen über Honduras war Haaland für 9 (!) Tore zuständig. Eine unglaubliche Ausbeute! Die Zeit scheint reif, um auch auf der höchsten internationalen Bühne für Furore zu sorgen. Und das tut er auch. In seinem ersten Champions-League-Spiel überhaupt schnürt er gegen Genk einen Dreierpack in nur 45 Minuten. Es ist der schnellste Hattrick in der Königsklasse. Wayne Rooney und Raul waren zwar jünger, als sie ihren ersten Hattrick in der CL realisierten, benötigten dafür aber die ganzen 90 Minuten. Nun hat Haaland so richtig Blut geleckt. In vier Spielen trifft Haaland insgesamt sieben Mal. Ebenfalls Rekord! Zum Vergleich: Lionel Messi brauchte für die gleiche Anzahl Tore 18 Spiele, Ronaldo gar deren 33.
Ist Haaland der neue Zlatan?
Der junge Norweger schaut zum Kultstürmer Zlatan Ibrahimovic auf. Und er sieht sich in der Pflicht, es dem Schweden gleich zu tun. «Schliesslich ist er auch Skandinavier, also muss irgendwer mal für ihn übernehmen», sagt Haaland selber. Auf dem Platz steht der 19-Jährige Ibra in Nichts nach. Und auch neben dem Spielfeld eifert er seinem Idol nach. «Ihr braucht einen Hattrick? Ruft mich an», schrieb Haaland beispielsweise nach seinem Dreierpack gegen Genk auf Instagram. So bezeichnete er auch den Ball, mit dem er den ersten Hattrick in der Liga realisierte, als «seine neue Freundin». Bei seinem zweiten Hattrick nahm er die Kugel aber nicht mehr mit nach Hause. Der Grund: «Ich musste ihn jemand anders geben, ich kann den letzten Ball nicht betrügen. Und ich weiss, dass ich noch viele Freundinnen bekommen werde…» Seine Sprüche sind auf jeden Fall schon mal Zlatan-like.
So viel investiert der BVB in das neue Stürmerjuwel
Haaland ist für den Bundesligisten ein wahres Schnäppchen. Nur 20 Millionen Euro musste Dortmund für den 19-Jährigen locker machen. Insgesamt kostet Haaland den BVB rund 59 Milionen Euro. Der Norweger unterzeichnete einen Vertrag bis 2024 und verdient während dieser Zeit 36 Millionen. Ein bescheidenes Gesamtpaket also. Auch für Haalands Wünsche fallen keine grossen zusätzlichen Kosten an. Diese sind sehr bescheiden. Der Norweger wünscht sich für 2020 – laut BVB-Tweet, der im Zusammenhang mit der Transfer-Bekanntgabe rausging – Folgendes: Deutsch lernen, mehr Tore schiessen, die Gelbe Wand geniessen, das Derby gewinnen und das besondere, ganz schwarze BVB-Trikot.
Was bedeutet die Neuverpflichtung für Favre?
Der Schweizer Trainer gilt eigentlich nicht als grosser Fan einer klassischen Nummer 9. Erst Anfangs Dezember hat Favre sein System von einem 4-2-3-1 zu einem 3-4-3 umgemodelt – und war damit deutlich erfolgreicher. Im neuen System ist also keine alleinige Sturmspitze vorgesehen. Stellt der 62-Jährige sein System für den Norweger also wieder um? Fakt ist: Für Mario Götze und Paco Alcacer dürfte es nun noch schwieriger werden, um zu Einsatzminuten zu kommen. Deshalb stehen bei den beiden die Zeichen auf Abschied. Bei Alcacer scheint ein Wechsel zu Atletico Madrid wahrscheinlich zu sein.
Das ist Haalands Spielerberater
Ein Spitzenstürmer braucht natürlich auch einen Top-Berater. Mit Mino Raiola hat diesen Haaland auf alle Fälle. Der Italiener kassiert rund drei Millionen Euro Provision Haalands Wechsel nach Dortmund. Auch in der Vergangenheit hatte Raiola schon bei spektakulären Transfers seine Finger im Spiel. So war er beispielsweise für den Rekordtransfer (105 Millionen Euro) von Paul Pogba von Juventus Turin zu Manchester United zuständig. Ebenfalls zu seinen Klienten gehören Top-Stars wie Zlatan Ibrahimovic, Blaise Matuidi, Mario Balotelli und Moise Kean.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 15 | 34 | 36 | |
2 | Bayer Leverkusen | 15 | 16 | 32 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 15 | 12 | 27 | |
4 | RB Leipzig | 15 | 4 | 27 | |
5 | FSV Mainz | 15 | 8 | 25 | |
6 | Borussia Dortmund | 15 | 6 | 25 | |
7 | Werder Bremen | 15 | 1 | 25 | |
8 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 5 | 24 | |
9 | SC Freiburg | 15 | -3 | 24 | |
10 | VfB Stuttgart | 15 | 4 | 23 | |
11 | VfL Wolfsburg | 15 | 4 | 21 | |
12 | Union Berlin | 15 | -5 | 17 | |
13 | FC Augsburg | 15 | -15 | 16 | |
14 | FC St. Pauli | 15 | -7 | 14 | |
15 | TSG Hoffenheim | 15 | -8 | 14 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 15 | -15 | 10 | |
17 | Holstein Kiel | 15 | -19 | 8 | |
18 | VfL Bochum | 15 | -22 | 6 |