Wegen «Zwangs-Pensionierung»
Ex-Schiri Gräfe verklagt den DFB

Manuel Gräfe macht wahr, was er bereits angedeutet hat: Der Ex-Schiedsrichter verklagt den Deutschen Fussball-Bund (DFB).
Publiziert: 01.07.2021 um 20:46 Uhr
Manuel Gräfe darf aufgrund seines Alters keine Spiele mehr pfeifen.
Foto: Bongarts/Getty Images

Manuel Gräfe erwartet ein Urteil mit Pfiff: Der Ex-Schiedsrichter hat seine Drohung wahrgemacht und leitet wegen seiner «Zwangs-Pensionierung» rechtliche Schritte gegen den Deutschen Fussball-Bund (DFB) ein. «Ich verklage den DFB wegen Altersdiskriminierung», sagt Gräfe dem «Zeit Magazin»: «Der DFB nimmt mir das, was mir Freude macht. Natürlich gibt es auch finanzielle Verluste, ich werde versuchen, wenigstens diese geltend zu machen.»

Trotz einer Protestwelle aus der Bundesliga muss der bei Profis und Managern gleichsam beliebt Gräfe seine Karriere beenden, weil er die Altersgrenze von 47 Jahren erreicht hat. Die Schiedsrichter-Spitze des DFB hat den Fall des Berliners nach eigenen Angaben zwar eingehend geprüft, hält aber dennoch an seiner Massgabe fest.

«Ich hätte gerne weitergemacht. Meinen Füssen, Knien und der Hüfte geht es gut. Aber der DFB pocht auf eine uralte Richtlinie», sagt Gräfe, der vor Gericht vor allem für seine Kollegen kämpfen möchte: «Ich selbst werde nicht mehr pfeifen, auch wenn ich mit meiner Klage Erfolg haben sollte.» Eine DFB-Reaktion auf den Schritt Gräfes gibt es nach SID-Anfrage bisher nicht.

300 Bundesliga-Einsätze

Bereits zuletzt hat Gräfe, der nach seinem letzten Spiel von den Profis von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen mit einem Spalier verabschiedet worden ist, rechtliche Schritte in Erwägung gezogen. «Vielleicht ist es an der Zeit, ein letztes Signal zu senden», hat der Ex-Referee im «WDR» gemeint. «Es gibt Kanzleien, die haben mich kontaktiert. Die sehen die rechtliche Lage relativ eindeutig.»

Gräfe kommt in seiner Bundesliga-Laufbahn auf knapp 300 Erstliga-Einsätze in 17 Jahren. Die Altersgrenze sei für ihn «nicht sinnvoll». Laut Gräfe, der während der laufenden EM-Endrunde als Experte für das «ZDF» arbeitet, ist die Altersgrenze «nicht mehr zeitgemäss und schadet» dem Fussball. «Es ist nicht ganz überraschend, dass es so ausgesessen wird, bis ich auch wirklich weg bin.»

Der DFB sagt: «Die Entscheidung war für uns sehr schwierig. Aber letztendlich gaben für uns die Aspekte Weiterentwicklung und Strategie in der Kaderplanung den Ausschlag», so Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich Ende April. (SID/mam)

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Bayer Leverkusen
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Eintracht Frankfurt
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RB Leipzig
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FSV Mainz
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Borussia Dortmund
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Werder Bremen
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Borussia Mönchengladbach
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SC Freiburg
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Holstein Kiel
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