Union-Legende Mattuschka über Urs Fischer
«Seine Arbeit kann kein Geld der Welt aufwiegen»

Kult-Kicker, Sky-Experte und Union-Legende Torsten «Tusche» Mattuschka (41) schwärmt über den Zürcher Union-Trainer Urs Fischer.
Publiziert: 03.09.2022 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2022 um 17:51 Uhr
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Redet Union-Legende Torsten Mattuschka (r.) über Urs Fischer, kommt er ins Schwärmen.
Foto: imago/Matthias Koch
Michael Wegmann

Blick: Torsten Mattuschka, haben Sie eigentlich Angst, dass der Zürcher Urs Fischer Ihnen den Legenden-Status bei Union Berlin streitig macht?
Torsten Mattuschka: Wo denken Sie hin! Ich gönne jedem alles, sofern er etwas dafür getan hat. Und was Urs hier bei Union leistet, ist unfassbar. Seine Arbeit kann kein Geld der Welt aufwiegen.

Weshalb ist er derart beliebt?
Er ist ein super Typ, total menschlich. Und er ist ein geiler Fussball-Lehrer, seine Spieler sind jeweils perfekt auf den Gegner eingestellt. Urs passt zu Union Berlin wie die Faust aufs Auge, er ist ein richtiger Glücksfall für den Klub und seine Fans.

Seit vier Jahren ist Fischer in Berlin. Vor jeder Saison denkt man sich: Warum geht er nicht? Besser kann es ja nicht mehr werden…
… und es wurde doch immer besser. Erst führte er Union erstmals in der Klubgeschichte in die erste Bundesliga, dann zweimal gar in den Europa Pokal.

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Jetzt liegt man nach vier Runden auf Platz zwei und empfängt Bayern München in der Alten Försterei zum Spitzenkampf. Das hätte selbst ein Fussball-Experte wie Sie nicht vorausgesagt, oder
Dass Bayern auf Platz eins steht, war mir klar (lacht). Aber wir auf Platz zwei? Das hätten vielleicht höchstens ein paar positiv Bekloppte für möglich gehalten. Vor allem mit diesem Startprogramm mit Leipzig, Schalke, Hertha und Mainz. Egal, wie der Spitzenkampf auch ausgeht, wir werden es geniessen. Im Normalfall gewinnt Bayern, aber das ist auch scheissegal. Auch dann haben wir nach fünf Partien bereits zehn Punkte. Das ist bereits ein Viertel der Miete. 40 Zähler sollten für den Klassenerhalt ja reichen.

Ihr Ziel ist echt der Ligaerhalt?
Klar. Jedes Jahr, welches Union in der ersten Bundesliga spielt, ist ein wahrer Genuss.

Und was, wenns mal wieder nach unten gehen sollte
Dann wäre das eben so. Die Klubverantwortlichen würden ruhig bleiben, die wissen, woher man kommt. Und die alteingesessen Fans sowieso: Für die wäre auch eine Saison Bundesliga voll in Ordnung gewesen. Die Begeisterung um den Verein war nie ligaabhängig. Als ich im 2005 zu Union gewechselt bin, hatte der Klub gerade zwei Abstiege in Serie hingelegt und spielte in der vierten Liga. Zum ersten Training in der Oberliga waren dann über zweitausend Zuschauer da.

Union ist mittlerweile eine begehrte Adresse in Deutschland geworden.
Ja. Dieser Klub hat nun einen richtig geilen Ruf. Da dürfen wir stolz sein. Wir punkten ja nicht nur. Auch die Art und Weise, wie spielen, ist top. Union geniesst mittlerweile einen Riesen-Respekt.

Sie sind Experte bei Sky, Assistenztrainer in der Regionalliga und nebenbei noch Botschafter von Union. Kennen Sie Fischer eigentlich gut?
Es ist nicht so, dass wir uns treffen würden. Aber wenn wir uns sehen, dann quatschen wir locker flockig. Er ist ein offener Mensch und passt einfach perfekt hierher.

Wie lange bleibt er Union noch erhalten?
Der Klub würde ihn natürlich gerne noch etliche Jahre behalten. Aber sein Vertrag im nächsten Sommer bekanntlich aus. Er wird es sich sicher genau überlegen, ob er verlängern will.

Im Spitzenkampf gegen die Münchner Bayern am Samstagnachmittag luchst Eisern Union dem amtierenden Meister ein 1:1 ab. Die Eisernen von Urs Fischer bleiben damit in dieser Saison weiter ungeschlagen. Union liegt nun auf Rang 4 der Tabelle, einen Platz hinter den punktgleichen Bayern.

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Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
10
26
26
2
RB Leipzig
RB Leipzig
10
10
21
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
10
10
20
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
10
5
17
5
SC Freiburg
SC Freiburg
10
2
17
6
Union Berlin
Union Berlin
10
1
16
7
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
10
0
16
8
Werder Bremen
Werder Bremen
10
-4
15
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
10
1
14
10
FSV Mainz
FSV Mainz
10
1
13
11
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
10
0
13
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
10
1
12
13
FC Augsburg
FC Augsburg
10
-7
12
14
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
10
-2
10
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
10
-6
9
16
FC St. Pauli
FC St. Pauli
10
-5
8
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
10
-13
5
18
VfL Bochum
VfL Bochum
10
-20
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