Trotz schlechter Form des BVB
«Man sollte Favre applaudieren»

Der Trainerstuhl von Lucien Favre (62) wackelt. Doch keine Mannschaft in der Bundesliga sorgt für mehr Spektakel als sein BVB. Reicht das am Ende?
Publiziert: 13.02.2020 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2020 um 19:20 Uhr
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Lucien Favre steht immer wieder in der Kritik.
Foto: imago images/Kirchner-Media

Lucien Favre erlebte eine Woche zum Vergessen: Im Cup fliegen seine Dortmunder gegen Werder Bremen raus, darauf folgt in der Meisterschaft die 3:4-Niederlage gegen Leverkusen. Schon hagelt es wieder Kritik von allen Seiten auf den Romand.

Doch ausgerechnet in der «Bild», welche sonst nicht mit scharfen Worten gegen Favre spart, erscheint eine Lobeshymne auf den BVB-Trainer. In einer Gast-Kolumne verteidigt Journalist Rob Hughes den Schweizer Coach. Er meint: «Wer auch nur einen Funken Abenteuerlust in sich trägt, sollte diesem Trainer applaudieren, anstatt ihn zu kritisieren.» Für Abenteuer ist in Dortmund gesorgt.

So begeistert etwa die Qualifikation für die Achtelfinals der Champions League in einer Hammer-Gruppe mit Barcelona, Inter und Slavia Prag. Auf der anderen Seite steht die deutliche 0:4-Niederlage im Direktduell mit den Bayern und die fehlende Konstanz bei den Borussen. Das bringt immer wieder Rufe nach dem Rauswurf Favres hervor.

Verteidigung als Problemzone

Für die Mission Meistertitel hat der BVB Millionen investiert – über hundert waren es im Sommer. Zudem gewann Dortmund das Tauziehen um Stürmer Haaland. Das erhöht den Druck auf Favre. Hughes bemängelt diese Transferpolitik: «Anstatt unerfahrene junge Burschen wie Sancho, Reyna und Erling Haaland anzuheuern oder Can eine zweite Chance zu geben, sollte man vielleicht Geld für Abwehrspieler ausgeben, um hinten alles dicht zu machen und uns zu langweilen

Für Langweile sorgt Dortmund, ob die Verteidiger oder Stürmer, nicht. Schon 32 Gegentore hat die Elf von Favre diese Saison schon kassiert – mit Hoffenheim am meisten unter den besten zehn der Bundesliga-Tabelle. Hinten dicht zu machen, wäre eben nicht die Art von Favre.

Favre zaubert für wenig Geld

Doch nicht zu vergessen: Zu Beginn der Saison investierte Dortmund über 50 Millionen in die Verteidiger Nico Schulz und Mats Hummels. Daneben sind mit Dan-Axel Zagadou und dem Schweizer Manuel Akanji zwei junge Talente in der Innenverteidigung. Trotzdem leistet sich Dortmund in der Defensive immer wieder Aussetzer.

Favres Position steht auf der Kippe. «Anstatt ihn zu feuern, muss Dortmund erst einmal einen Ersatz finden – einen Zauberer, der den Job für ein Gehalt von weniger als zehn Millionen Euro macht», meint Journalist Hughes.

Aussetzer darf sich Favre trotzdem nicht mehr viele leisten. Vor allem nicht nächste Woche, wenn PSG im Champions-League-Achtelfinal wartet. (yas)


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