Embolo brilliert mit diesem Fallrückzieher-Tor
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Sackstarker Auftritt:Embolo brilliert mit diesem Fallrückzieher-Tor

«Spielbestimmende Persönlichkeit»
Adi Hütter gerät nach Embolos Fallrückzieher-Tor ins Schwärmen

Die Gladbacher streifen den Mief des Fehlstarts langsam ab – auch dank eines fulminanten Breel Embolo. Trainer Adi Hütter geizt nicht mit Lob.
Publiziert: 04.10.2021 um 10:18 Uhr
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Ganz Gladbach feiert mit Breel Embolo.
Foto: imago

Noch vor zwei Wochen beherrschte das Negative die Gladbacher Schlagzeilen: «Die Wahrheit über den Hütter-Fehlstart» las man. Oder «Alarmstufe Dunkelgelb in Gladbach». Oder: «Alarmierend! Was ist mit Gladbach los?». Die Borussia hatte soeben in Augsburg verloren, 0:1 nach einem Fehler Nico Elvedis, zum dritten Mal schon in fünf Partien.

Die Beziehung zwischen Hütter, der Erfolg hatte, wo immer er war, und der Gladbacher Borussia, dem Sinnbild für kluges Fussball-Management, wurde bereits auf eine erste harte Probe gestellt.

Hütter kam im Sommer für 7,5 Millionen Euro Ablöse aus Frankfurt. Das internationale Geschäft gab er als unmissverständliches Saisonziel aus. Und dass er noch grösser dachte und denkt, machte er ebenso deutlich: «Mit einem so grossen Verein wie Borussia sollte ein Titel immer das Traumziel sein.» Nach der Niederlage in Augsburg konnte er bloss noch sagen: «Jammern bringt nichts.»

Hütters Welt sieht jetzt anders aus

Und nun? Zwei Wochen später – eine Zeit, die im Fussball so viel sein kann? Da sieht die Welt des Adi Hütter ganz anders aus, schöner, erfolgreicher. Aufs 1:0 gegen Dortmund folgt das 3:1 in Wolfsburg – der erste Auswärtssieg diese Saison und der erste in Wolfsburg seit 2003.

In 100 Sekunden schiesst Gladbach zwei Tore. Wobei das erste nicht geschossen, sondern eher hingezaubert wird: Nati-Stürmer Breel Embolo, sonst Synonym für Kraft, Wucht und Tempo, zeigt sich ganz virtuos – und trifft per Fallrückzieher (Video oben). Sein erstes Tor in dieser Saison. Zwei Minuten später bereitet er Jonas Hofmanns Treffer mit einem Steilpass vor. Beide Tore überstehen auch die Überprüfung durch den Video-Ref. Gladbach kann sich trotz des Wolfsburger Anschlusstores gar den Luxus leisten, Chancen zu vergeben und durch Lars Stindl einen Penalty zu verschiessen – auch weil Wolfsburgs Lacroix Gelb-Rot sieht.

«Breel war spielbestimmend»

Hütter adelt Embolo hinterher: «Er hat ein wunderbares Tor erzielt, hatte eine Vorarbeit und hat einen Elfmeter herausgeholt. Das 1:0 hat er schon selbst eingeleitet mit seinem Lauf. Er war die spielbestimmende Persönlichkeit.»

Und Torschütze Hofmann sagt: «Breel hat den Körper, er hat Schnelligkeit und Wucht, das sind alles Komponenten, die unangenehm für eine Verteidigung sind.»

Auch ein anderer verblüfft: Joe Scally. 18-jährig, US-Amerikaner. Anfang Jahr kam er aus New York. Er verteidigt links oder rechts, hat Drang nach vorne und offensichtlich auch die Klasse, Zählbares zu bewirken: Das 3:1 erzielt er nach einem langen Ball von Yann Sommer. Beim letzten Gladbacher Sieg in Wolfsburg war Scally neun Monate alt.

Auch Zakaria kriegt Lob ab

Er ist einer von vier Jünglingen, die in Wolfsburg beginnen dürfen: Innenverteidiger Louis Jordan Beyer und Denis Zakarias Mittelfeldpartner Kouadio Koné sind 20, und Linksfuss Luca Netz ist 18. «Sie spielen, weil sie es verdient haben und für Konkurrenzkampf sorgen. Ich habe keinen Jugendwahn, es geht immer um die Leistung», sagt Hütter. Über Zakaria sagte Manager Max Eberl, ein Mann, der nicht zu Übertreibungen neigt: «Denis ist unser Erling Haaland.» Zwei Siege lassen das Gladbacher Selbstwertgefühl steigen.

Hütter übrigens musste auch in Frankfurt vor drei Jahren einen Fehlstart erdulden. Ende Saison verpasste die Eintracht hauchdünn den Europa-League-Final. (mis)

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