Mainz – Frankfurt 2:1
Nati-Spieler Edimilson Fernandes wurde von seinem neuen Coach Achim Beierlorzer fürs letzte Spiel in Hoffenheim (5:1-Erfolg) überraschend zum Innenverteidiger umfunktioniert – und machte seine Sache mehr als ordentlich. So läuft der gelernte Offensivmann auch gegen Adi Hütters Frankfurt hinten auf, wieder von Beginn an. Erneut zeigt er eine ordentliche Leistung, einzig in Minute 43 zieht in sein Drang nach vorne in ein riskantes Dribbling, das zum Ballverlust und einer guten Chance für Frankfurt zum 2:0 führt. Beim folgenden Eckball nimmt dann die Hintermannschaft der Eintracht zu viel Risiko, läuft direkt in einen Konter, den Dominik Kohr nur mit einer Notbremse stoppen kann (44.). Der Platzwerweis verkommt zum Wendepunkt: In Halbzeit zwei spielen die Mainzer mutiger, scheitern zwar mehrmals am stark parierenden Rönnow, doch erzwingen schlussendlich den insgesamt verdienten Dreier. Dieser führt sie bis auf zwei Punkte an Frankfurt ran. Und Fernandes? Der mausert sich zu Beierlorzers Glücksbringer – mit ihm in der Innenverteidigung holt Mainz bislang zwei Siege aus zwei Spielen.
Die Tore: 33. Hinteregger 0:1, 50. Onisiwo 1:1, 69. Szalai 2:1.
Die Schweizer: Bei Mainz spielt E. Fernandes im Zentrum der defensiven Dreierkette durch. Sein Cousin G. Fernandes kommt bei der Eintracht nicht zum Einsatz. Anders als Sow, der im Zentrum durchspielt und mit starkem Einsatz den Führungstreffer einleitet.
Am Sonntag
Gladbach – Freiburg 4:2
Gladbach jubelt dank eines omnipräsenten Breel Embolo! Der Nati-Stürmer schnürt im Heimspiel gegen Freiburg nach der Pause einen Doppelpack – erst netzt er aus kurzer Distanz ein, später trifft er mit einem starken Chip über Goalie Flekken. Doch das sind bei weitem nicht die einzigen Aktionen, in denen der Basler im Mittelpunkt steht: In der 49. Minute knallt er einen Foulelfmeter an den linken Pfosten. Zwei Minuten später beweist er Übersicht und legt quer zu Herrmann, der das 3:1 markiert. In der 84. Minute ist dann Feierabend für ihn: Embolo wird unter Applaus verabschiedet – seine Bilanz heute kann sich sehen lassen: die Saisontore vier und fünf sowie ein Assist. Jubeln darf er zudem über die verteidigte Tabellenführung. Die Gladbacher haben auf die 0:2-Pleite gegen Union Berlin stark reagiert.
Die Tore: 3. Thuram 1:0, 6. Schmid 1:1, 46. Embolo 2:1, 51. Herrmann 3:1, 58. Höler 3:2, 71. Embolo 4:2.
Die Schweizer: Bei Gladbach stehen mit Goalie Sommer, den Defensivleuten Elvedi und Zakaria sowie Stürmer Embolo alle vier Schweizer in der Startformation.
Wolfsburg – Werder Bremen 2:3
Da soll noch einer sagen, die Wölfe bieten kein Spektakel. Ganze fünf Tore gibts im Abschlussspiel der Bundesliga-Runde zu sehen. In der torreichen Partie können die Wölfe zweimal ausgleichen, doch Bremen hat immer eine Antwort parat. Am Ende gehen die Gäste aufgrund der ausgelassenen Wolfsburg-Chancen zwar als glücklicher, aber nicht unverdienter Sieger vom Feld. Damit landen die Norddeutschen erstmals nach acht Spielen wieder einen Dreier.
Die Tore: 3. Rashica 0:1 (Penalty), 36. Weghorst 1:1, 39. Bittencourt 1:2, 73. William 2:2, 83. Rashica 2:3.
Die Schweizer: Admir Mehmedi steht bei Wolfsburg in der Startelf, muss in der 60. Minute aber für Brekalo weichen. Michael Lang und Renato Steffen werden in der 84., und der 86. Minute eingwechselt.
Am Samstag
Bayern München – Leverkusen 1:2
Was wurde Kovac-Nachfolger Hansi Flick doch gelobt, bereits als neuer Jupp Heynckes gehandelt. Durchaus berechtigt – wenn man bedenkt, dass die Bayern zuletzt vier Siege (bei 16:0 Toren) aneinander reihten. Doch jetzt ist die Superserie des Interims-Coachs gerissen. In einer unterhaltsamen und chancenreichen Partie gehts rauf und runter. Nach einem Davies-Ballverlust auf Höhe der Mittellinie gehts ruckzuck und die Gäste stehen vor dem Bayern-Kasten. Leon Bailey versenkt die Kugel eiskalt unten links (10.). Doch die Bayern zeigen sich unbeirrt, spielen weiter munter nach vorne und setzen den Gästen Druck auf – und die Hausherren werden belohnt! München-Urgestein Müller gleicht aus (34.). Kaum wieder angepfiffen, trauen die Zuschauer ihren Augen nicht. Wieder fährt Leverkusen einen Konter – und wieder zappelt das Runde im Eckigen! Danach haben die Bayern zwar Chancen auf den Ausgleich, versieben sie aber alle. Da bringt auch die äusserst harte Rote Karte gegen Leverkusens Tah (81.) nichts mehr. Der Rekordmeister muss im Kampf um die Spitzenposition in der Bundesliga einen herben Dämpfer einstecken.
Tore: 10. Bailey 0:1, 34. Müller 1:1, 35. Bailey 1:2.
Hertha BSC – Dortmund 1:2
Eines muss man Lucien Favre lassen: Der Mann hat Mut. Gegen die Hertha gehts um seinen Kopf, gleichwohl geht der Romand volles Risiko, bringt seine komplette Offensiv-Kapelle! Reus, Brandt, Sancho und Hazard bilden vorne den Vierzack, Guerreiro und Hakimi kommen über die Flügel, mit Witsel stellt der BVB-Trainer bloss einen defensiven Mittelfeldspieler auf. Motto: Wenn schon untergehen, dann mit wehenden Fahnen. Von Untergang zu Beginn aber keine Spur, Brandt auf Sancho, nach 15 Minuten stehts 1:0 für den BVB. Zwei Minuten später zappelt der Ball schon wieder im Netz, Hakimi bedient Hazard, Neo-Hertha-Coach Jürgen Klinsmann ist bedient.
Der stellt seine Mannschaft ebenfalls offensiv ein, vorallem in den Startminuten macht die Alte Dame Druck, läuft den Gegner aggressiv an. Nach 33 Minuten gelingt der Anschlusstreffer, Darida lenkt einen Schuss von Lukebakio unhaltbar für Bürki ins Netz. 11 Minuten später kommts noch dicker für Dortmund, Mats Hummels fliegt mit Gelb-Rot vom Platz. Favre stellt von Dreier- auf eine Viererabwehr um. Stabiler ist die Defensive deswegen zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht. Ganz im Gegenteil, drei Minuten nach Wiederanpfiff trifft Selke zum Ausgleich. Weil der Torschütze aber unfassbar knapp im Abseits steht, nimmt der Schiri den Treffer zurück. Früher hiess es: Im Zweifel für den Angreifer. Heute entscheiden Millimeter über Sein oder Nicht-Sein. Oder über Favres Schicksal. Der kann sich beim Video-Schiri bedanken. Und bei seiner Abwehr, die in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Schuss von Grujic aus elf Metern blockt. Hätte der Serbe besser gezielt, Favre wäre in Dortmund möglicherweise Geschichte gewesen.
Die Tore: 15. Sancho 0:1. 17. Hazard 0:2. 34. Darida 1:2.
Die Schweizer: Roman Bürki kann beim Gegentreffer nichts machen, Manuel Akanji hat nach 20 Minuten das 3:0 auf dem Kopf, scheitert aber an Kraft. Und er hat Glück, dass sein Patzer nach 70 Minuten folgenlos bleibt. Marwin Hitz ist Ersatz.
Köln – Augsburg 1:1
Schon früh gibts Aufregung im RheinEnergieStadion. Czichos fällt Niederlechner im Strafraum, der Schiedsrichter zögert keine Sekunde und zeigt auf den Punkt. Augsburg hat die Rechnung aber ohne Köln-Keeper Horn gemacht, dieser pariert den schwach geschossenen Elfer von Hahn. Es wird noch düsterer für die Gastgeber. Penalty-Verursacher Czichos muss noch vor dem Pausentee unter die Dusche, der Verteidiger holt sich in der 39. Minute den zweiten Gelben Karton ab. Die Führung der Gäste kommt dann mit Ansage, Niederlechner bringt die Bayern in Führung. Nur Sekunden später fliegt auch ein Augsburger vom Platz – Hahn sieht Gelb-Rot. Es regnet schon fast Karten, ganze acht Stück zückt der Unparteiische in Halbzeit eins. Was danach die beiden Teams zeigen, gleicht einer Tragödie. Fehlpass reiht sich an Fehlpass, ein gehässiges Foul nach dem anderen. Fussball wird nur noch selten gespielt, bis Cordoba in der Schlussphase ausbricht. Der Kolumbianer tanzt, lässt Augsburgs Goalie und Verteidiger alt aussehen und trifft. Köln punktet nach vier Spielen wieder.
Tore: 43. Niederlechner 0:1, 86. Cordoba 1:1.
Die Schweizer: Ruben Vargas spielt für Augsburg durch und kann einige Offensiv-Akzente setzen. Stephan Lichtsteiner wird in der 28. Minute für den verletzten Framberger eingewechselt.
Hoffenheim – Fortuna Düsseldorf 1:1
Zähe Partie in Sinsheim. Die Gastgeber treffen früh durch Kramaric, überlassen dann das Spiel grösstenteils der Fortuna. Düsseldorf wird immer wieder gefährlich, wirkt aber oft glücklos vor dem Hoffenheimer Kasten – bis kurz vor Schluss! Hoffenheim wird für ihre Passivität bestraft. Hennings drescht das Leder mit Links in die Maschen und sorgt für den Punktgewinn!
Tore: 6. Kramaric 1:0, 87. Hennings 1:1
Paderborn – Leipzig 2:3
Hoppla, das geht schnell in Paderborn. Die «Bullen» lassen den Hausherren keine Zeit, führen nach vier Minuten bereits mit 2:0: Werner auf Schick, der Tscheche lupft die Kugel über Keeper Zingerle. Nur Sekunden später zieht Sabitzer ab und düpiert den Paderborn-Goalie. Die Nordrhein-Westfalen sind bedient, kassieren vor der Halbzeit gar noch Gegentreffer drei, dieses Mal ists Werner, welcher das Runde im Eckigen unterbringt. Wer Paderborn aber bereits abgeschrieben hat, liegt falsch. Der Underdog kämpft nach der Pause, kommt durch Mamba zum vermeintlichen Anschlusstreffer. Das Tor zählt aber nicht, Mambas Schulter schwebt im Abseits. Zehn Minuten später ist es aber erneut Mamba, dieses Mal zählt der Treffer. Paderborn glaubt, kämpft und wird belohnt! Gjasula verkürzt auf 2:3, Leipzig wackelt., fällt aber nicht. RB übernimmt sicher bis Morgen die Tabellenführung.
Tore: 3. Schick 0:1, 4. Sabitzer 0:2, 26. Werner 0:3, 62. Mamba 1:3, 73. Gjasula 2:3
Der Schweizer: Yvon Mvogo steht auch gegen Paderborn zwischen den Pfosten, ersetzt den verletzten Stammkeeper Gulasci.
Am Freitag
Schalke – Union Berlin 2:1
Fast hätte es Aufsteiger Union Berlin geschafft, den Monat November mit einer weissen Weste zu überstehen. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer muss sich aber nach drei Siegen in Folge (Hertha, Mainz, Gladbach) Schalke geschlagen geben. Die Berliner kassieren den entscheidenden Gegentreffer in der 86. Minute durch Suat Serdar. Zuvor bringt in der ersten Hälfte Benito Raman (23.) die Gastgeber mit einem satten Schuss in Front. Ein umstrittener Penalty für Union – verwandelt von Marcus Ingvartsen (36.) – bringt den den Ausgleich fürs Fischer-Team. Robert Andrich geht im Zweikampf mit Nastasic zu Boden, doch Schiri Schlager nimmt den Videobeweis nicht zu Hilfe. Die Königsblauen sind aktuell im Schwung. Mit dem fünften Spiel in Folge ohne Niederlage stösst Schalke vorübergehend auf Rang zwei vor. Union liegt als Elfter im Mittelfeld. (skr/jsl/rib/mpe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 15 | 34 | 36 | |
2 | Bayer Leverkusen | 15 | 16 | 32 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 15 | 12 | 27 | |
4 | RB Leipzig | 15 | 4 | 27 | |
5 | FSV Mainz | 15 | 8 | 25 | |
6 | Werder Bremen | 15 | 1 | 25 | |
7 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 5 | 24 | |
8 | SC Freiburg | 15 | -3 | 24 | |
9 | VfB Stuttgart | 15 | 4 | 23 | |
10 | Borussia Dortmund | 14 | 4 | 22 | |
11 | VfL Wolfsburg | 14 | 6 | 21 | |
12 | Union Berlin | 15 | -5 | 17 | |
13 | FC Augsburg | 15 | -15 | 16 | |
14 | FC St. Pauli | 15 | -7 | 14 | |
15 | TSG Hoffenheim | 15 | -8 | 14 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 14 | -13 | 10 | |
17 | Holstein Kiel | 15 | -19 | 8 | |
18 | VfL Bochum | 14 | -24 | 3 |