Die kultigsten Sprüche zum Abschied von Christian Streich
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«Admir – laufen, laufen...»:Die kultigsten Sprüche zum Abschied von Christian Streich

So tickt die Freiburg-Legende
Mensch, Christian!

Wie Christian Streich (58) in Basel Fussball-Fan wurde. Was sein Ex-Spieler Amir Abrashi sagt. Und wer im Sommer die Nachfolge des Freiburg-Trainers übernehmen könnte.
Publiziert: 18.03.2024 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2024 um 21:02 Uhr
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Mit Julian Schuster (r.) steht der möglich Nachfolger von Christian Streich schon bereit.
Foto: imago/Sven Simon
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Stefan KreisReporter Fussball

Manchmal, da kann Christian Streich richtig böse gucken mit seinen himmelblauen Augen. Wenn er sich über Nazis echauffiert und Tacheles spricht, zum Beispiel. Wenn er sich mit Fehlentscheidungen des Schiedsrichters herumschlagen muss. Oder mit ahnungslosen Journalisten.

Entsprechend angespannt ist man als Fussballreporter vor der ersten Begegnung mit der Freiburger Trainerlegende. Nach einem Testspiel gegen den FC St.Gallen im Sommertrainingslager ist zu Beginn nicht klar, ob der Coach nach dem Spiel überhaupt zur Verfügung steht. Dann aber schwinden innert Sekunden alle Zweifel. Der Freiburg-Trainer nimmt sich Zeit, beantwortet geduldig alle Fragen. Eloquent, pointiert. Wie immer.

In Basel Fussballfan geworden

Streich, der aus Eimeldingen stammt, einem kleinen Dorf ennet der Grenze, rund zehn Kilometer vom St.-Jakob-Park entfernt, ist in Basel zum Fussballfan geworden: «Ich bin oft im Joggeli gewesen. Mit meinem Vater und meinem Onkel. Ich habe Hauser, Odermatt und Demarmels gesehen, Europapokal der Landesmeister, NLA. Als Bub habe ich im Fernsehen immer Schweizer Liga geschaut. Samstag und Sonntag.» Mit dem 14er-Drämmli sei er von Kleinhüningen aus ins Joggeli gefahren, so Streich.

Beim FCB aber landet er nie. Die Spielvereinigung Märkt Eimeldingen ist sein erster Klub, via FV Lörrach gehts zum Freiburger FC und von dort, mit 20 Jahren, zu den Stuttgarter Kickers. In der hektischen Grosstadt aber fühlt sich Streich nicht wohl. Nach zwei Jahren gehts zurück in den Breisgau, diesmal zum SC Freiburg.

Als Aktiver hinterlässt der Mittelfeldspieler nicht die ganz grossen Fussabdrücke, als Trainer aber wird er Vereinsgeschichte schreiben. Mit 30 beginnt er im Nachwuchs, seit 2012 steht er als Cheftrainer an der Seitenlinie. Und er hat seinen SC sowohl in den Cup-Final als auch ins internationale Geschäft geführt. Eine bemerkenswerte Leistung mit begrenzten Mitteln.

Abrashi schwärmt von Streich

Vom «besten Trainer, den ich in meiner Karriere hatte,» spricht GC-Captain Amir Abrashi. Und er erinnert sich noch heute an seine erste Begegnung: «Wir haben uns auf einer Autobahnraststätte in Zürich getroffen. Er war mit seiner Frau und seinem Sohn auf dem Weg nach Italien in die Ferien. Ein paar Tage zuvor ist Freiburg aus der Bundesliga abgestiegen.» Streich habe mitgenommen gewirkt, der Abstieg sei nicht spurlos an ihm vorübergegangen.

Abrashi aber sei derart Feuer und Flamme für einen Wechsel zum SC Freiburg gewesen, dass er beim Trainer das Licht wieder angeknipst habe. «Seine Frau hat ihm gesagt, dass sie keine Ahnung habe, wie gut oder wie schlecht ich spielen würde, aber dass man mich sofort verpflichten müsse. Wegen meiner positiven Energie.»

Fünfeinhalb Jahre lang bleibt Abrashi in Freiburg. Kein Schweizer weiss besser, wie der Kult-Coach tickt. «Kein einfacher Trainer», sei Streich gewesen. Weil er viel verlange. «Einmal hat er mich vor versammelter Mannschaft zusammengefaltet. Das war heftig, aber er wusste, dass ich damit umgehen konnte.» Weil Streich ein Gespür für seine Spieler gehabt habe. «Man konnte über alles mit ihm reden.»

Auch im Sommertrainingslager nach dem Testspiel gegen St.Gallen. Auf die Frage, warum so viele Vereine die Nerven verlieren statt wie in Freiburg bei einem Abstieg am Trainer festzuhalten, antwortete der 58-Jährige: «Weil der Druck gross ist. Nicht nur die Trainer haben Druck, sondern auch die Sportdirektoren und die Präsidenten. Und die geben den Druck weiter, geben ihm nach und entlassen den Trainer. Und manchmal ist es ja auch so, dass es nicht ganz passt. Bei uns passt es halt.»

Ob es auch nach dem Abgang der Trainerlegende noch passen wird? Viel spricht dafür. Weil Streich einen stabilen Klub hinterlässt. Und weil mit Julian Schuster (38) eine interne Lösung bereitsteht.

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