Klinsmanns private Hertha-Notizen aufgetaucht
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Brutale Abrechnung!Klinsmanns private Hertha-Notizen aufgetaucht

So eine Abrechnung gab es noch nie!
Klinsmanns private Hertha-Notizen aufgetaucht

Jürgen Klinsmann (55) rechnet erneut mit seinem Ex-Klub Hertha ab. Vor allem Manager Michael Preetz bekommt sein Fett ab.
Publiziert: 26.02.2020 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2020 um 13:58 Uhr
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Jürgen Klinsmann hat seine 10 Wochen bei Hertha protokolliert.
Foto: imago images/Nordphoto

Es ist ein kurioser Abgang. Im Februar schmeisst Jürgen Klinsmann sein Trainer-Amt bei Hertha hin – per Facebook – und überrascht damit Klub, Fans und Medien. Als Grund nennt der 55-Jährige fehlendes Vertrauen. Doch es ist nicht nur das Vertrauen, das Klinsmann in Berlin fehlt.

In einem Dokument hat der ehemalige Nati-Trainer Deutschlands protokolliert, was bei Hertha alles falsch läuft. Es ist Klinsmanns Rückblick seiner Tätigkeit in Berlin. Die Überschrift: «Zusammenfassung: Zehn Wochen Hertha BSC». Auf 22 A4-Seiten, die der «Sport Bild» vorliegen, hat er diese Zeit dokumentiert – bis ins letzte Detail. Es ist eine brutale Abrechnung, die es so noch nie gegeben hat.

Klinsmann über den Klub

«Der Klub wäre ohne den Trainerwechsel Ende November direkt in die 2. Liga abgestiegen», so Klinsmann. Der Verein stecke im Abstiegskampf, man plane aber, «als wäre er ein internationaler Spitzenklub mit einer Vielzahl an Top-Spielern». Die gesamte Geschäftsleitung und das gesamte Medienteam fährt im Mannschaftsbus an die Auswärtsspiele. «Kein Bundesliga-Niveau», meint Klinsmann. Ausserdem wirft der 55-Jährige den Verantwortlichen vor, dass kein einziges Mitglied der Geschäftsleitung – nachdem Hertha-Spieler Jordan Torunarigha rassistisch beleidigt wurde – zur ganzen Thematik Stellung genommen hat.

Klinsmann über die Mannschaft

Das Team sei «in einem katastrophalen körperlichen wie mentalen Zustand», schreibt Klinsmann im Spätherbst 2019. Der Kader sei falsch zusammengesetzt und viel zu gross. Spieler hätten zudem den Trainer attackiert. Sie werfen Klinsmann «in verschiedenen Medien fachliche und vor allem menschliche Mängel vor». Der Klub aber «lässt alles für die Öffentlichkeit so im Raume stehen».

Klinsmann über Manager Michael Preetz

Vor allem Manager Preetz bekommt in Klinsmanns Abrechnung sein Fett ab. «Jahrelange katastrophale Versäumnisse von Michael Preetz in allen Bereichen, die mit Leistungssport zusammenhängen.» Ausserdem habe er den Kader völlig falsch zusammengestellt. Und: «Die Planung der Vorbereitung auf die Rückrunde, für die Michael Preetz verantwortlich ist, ist eine Katastrophe.» Ausserdem gebe es eine «Lügenkultur, die auch das Vertrauensverhältnis der Spieler mit Preetz zerstört hat».

Was muss passieren, damit dieser Klub wirklich irgendwann Erfolg haben kann? Klinsmann: «Die Geschäftsleitung muss sofort komplett ausgetauscht werden.» Ausserdem müsse das Stadion-Thema gelöst und ein neues Trainingszentrum geplant werden. Geht es nach Klinsmann, so hat man in Berlin viel Arbeit vor sich.

Der Klub selbst wolle sich «nicht an einer derartigen öffentlichen Kontroverse beteiligen», schreibt die «Sport Bild» abschliessend. Abgesehen davon entsprächen «nahezu sämtliche darin enthaltenen Vorwürfe und Behauptungen nicht der Wahrheit», so Herthas Antwort. (mam)

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