Kalou nach irrem Kabinen-Video suspendiert
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Skandal-Clip in der Bundesliga
Kalou nach irrem Kabinen-Video suspendiert

Man kann ins Fettnäpfchen treten – oder darin herumtrampeln. Hertha-Spieler Salomon Kalou (34) macht Letzteres.
Publiziert: 04.05.2020 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2020 um 19:28 Uhr
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Hertha-Star Kalou empört Fussball-Deutschland.
Foto: imago images/Jan Huebner

Hertha-Star Salomon Kalou hat mit einem Facebook-Livestream einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Chronik des skandalträchtigen Clips hat es wahrlich in sich.

Zuerst erzählt er Athletik-Trainer Henrik Kuchno (46), dass er ein Video «für die Frauen an der Elfenbeinküste» aufnehme. Danach zieht es Kalou weiter in die Spieler-Garderobe. Dort begrüsst er seine Teamkollegen Skjelbred, Pekarik und Jarstein wohl per Faust, Ibisevic aber gibt er deutlich sichtbar einen Handschlag – in Zeiten der Corona-Krise ein Regelverstoss. Das DFL-Hygiene-Konzept untersagt Handschläge strikt, und auch die anderthalb Meter Sicherheitsabstand hält Kalou nicht ein.

Danach wirds noch irrer. Kalou platziert das Handy auf der Bank und beginnt mit seinen Kameraden über den Gehaltsverzicht bei der Hertha zu diskutieren. Der Verein soll den Spieler mehr Lohn abgezogen haben als zuvor abgemacht. Ibisevic ist auf Englisch zu hören: «Wieso lügen sie uns an? Vielleicht ist es ein Fehler aus Absicht. Wenn sie das mit jedem Spieler machen, verdienen sie eine Menge Geld.» Sehr unwahrscheinlich, dass Ibisevic vom Livestream eine Ahnung hat.

«Bitte lösch das Video!»

Kalous Rundgang ist aber noch nicht vorbei. Er crasht kurzerhand den Corona-Test von Jordan Torunarigha (22). Phsysiotherapeut David de Mel interveniert: «Es dürfen eigentlich nur zwei Personen im Raum sein», und rät Kalou: «Bitte lösch das Video!» Der Ex-Chelsea-Spieler lacht nur, sagt, dass es sich lediglich um einen Spass handle.

Weniger lustig findet die Aktion die DFL (Deutsche Fussball Liga), wie in einem offiziellen Statement auf Twitter hervorgeht: «Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel. Hierfür kann es keine Toleranz geben – auch mit Blick auf Spieler und Klubs, die sich an die Vorgaben halten, weil sie die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst haben.»

DFL und Verein stinksauer

Kalou hat das Video mittlerweile wieder vom Netz genommen, doch schon längst kursieren etliche Kopien. Am Montagabend fühlt sich auch die Hertha zu einer Stellungnahme gezwungen – und nicht nur das: Der Klub stellt Kalou frei. «Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne grundlegende Regeln verstossen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht. Hertha BSC hat daher entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren.»

Kalou entschuldigt sich in der Klub-Mitteilung: «Es tut mir leid, wenn ich mit meinem Verhalten den Eindruck erweckt habe, dass ich Corona nicht ernst nehme. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das Gegenteil ist der Fall, denn ich mache mir vor allem auch über die Menschen in Afrika grosse Sorgen, denn dort ist die medizinische Versorgung bei weitem nicht so gut wie in Deutschland. Ich habe nicht wirklich nachgedacht und mich darüber gefreut, dass unsere Tests alle negativ waren. Zudem möchte ich mich auch bei den im Video Gezeigten entschuldigen, die nicht wussten, dass ich live sende und die ich nicht in eine solche Situation bringen wollte.» (sag)

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