Rodriguez geschockt vom Tod seines Teamkollegen
«Ich bin zutiefst berührt»

Er war 20-jährig, ein Talent. Nun ist Junior Malanda tot. Der Spieler des VfL Wolfsburg starb auf der Autobahn.
Publiziert: 11.01.2015 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:49 Uhr
Fans trauern um toten Wolfsburg-Kicker Junior Malanda.
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:Fans trauern um toten Wolfsburg-Kicker Junior Malanda
Von Michael Schifferle und Michael Wegmann

Ricardo Rodriguez, Diego Benaglio und Timm Klose treffen sich am späten Samstagnachmittag am Flughafen Braunschweig. Um 20.00 Uhr soll der VfL Wolfsburg ins Trainingslager fliegen. Ziel: Südafrika.

Mit soll auch Junior Malanda, ein Talent, 20-jährig, hoffnungsvoll.

Eine Stunde vor dem geplanten Abflug versetzt eine Nachricht den VfL in einen Schockzustand: Junior Malanda ist tot. Der belgische Junioren-Nati-Spieler ist auf dem Weg zum Flughafen verunglückt. Der VfL verschiebt die Reise. Erst heute entscheiden die Wölfe, ob sie trotz der Tragödie nach Kapstadt fliegen.

Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking, ebenso fassungslos wie ihre Spieler, schirmen ihre Profis ab. Direkte Medienkontakte sind untersagt.

Getrauert wird dafür im Netz.

Ricardo Rodriguez übermittelt auf Facebook: «Ich bin geschockt und zutiefst berührt. Ich werde dich vermissen, Junior Malanda! Meine Gedanken sind bei deiner Familie und deinen Liebsten. RIP.»

Timm Klose schreibt auf Instagram: «Ohne Worte. Wie soll man so etwas verstehen?» Eine Frage, die sich nicht nur er stellt. Wie auch diese: Was genau ist passiert?

Er sass auf dem Rücksitz

Das Drama um Malanda beginnt um 15.20 Uhr. Er ist mit einem VW Touareg unterwegs, auf der Autobahn bei Porta Westfalica. Es regnet heftig, es windet mit knapp 100 km/h.

Der Wolfsburg-Profi ist bloss Beifahrer, sitzt auf dem Rücksitz. Da gerät der Wagen ins Schleudern. Rast über den Seitenstreifen. Fliegt über die Leitplanke. Kracht schliesslich gegen einen Baum.

Das Auto landet auf dem Dach. Malanda wird aus seinem Sitz geworfen. Er ist ­sofort tot.

Der Fahrer des Autos und ein zweiter Beifahrer werden ins Spital überführt, schwer verletzt.

Die Polizei meldet: «Es ist davon auszugehen, dass unangepasstes Tempo Unfallursache war. Es herrschten heftiger Wind und ­Aquaplaning.» Der Touareg wird ­beschlagnahmt, die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Es ist das brutale, frühe Ende einer Karriere, die den jugendlichen Belgier zu 17 Bundesliga-Einsätzen führte, 10 in der laufenden Saison.

Malanda galt als eines der grössten belgischen Talente.

Landsmann und VfL-Profi Kevin De Bruyne sprach noch gestern mit ihm. Abends twittert er: «Es ist so merkwürdig, wenn du deinen Freund morgens noch gehört hast und dann solche Nachrichten erfährst. Ich habe einen grossen Freund verloren. Du wirst immer bei uns sein.»

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