«Du Sohn einer Affen-Schlampe!»
Rassismus-Skandal um Nati-Star Gelson Fernandes

Er sah Rot – und wird danach übel beschimpft: Rassismus-Attacke auf Nati-Star Gelson Fernandes!
Publiziert: 01.05.2018 um 23:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:28 Uhr
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Gelson Fernandes wurde Opfer einer üblen Rassimuss-Attacke.
Foto: HEIKO RHODE
Andreas Böni

Gelson Fernandes (31) hat keine einfachen Wochen hinter sich: Er ist oft Ersatz bei seinem Klub. Und als er im DFB-Pokalhalbfinale eingewechselt wird, sieht er nach 33 Sekunden erst Gelb für ein Foul an Leon Goretzka – und dann Rot, weil der Video-Assistent dem Schiri ein Zeichen gibt.

«Für mich immer noch kein Rot», sagt der Frankfurt-Mittelfeldspieler nach dem 1:0-Sieg auf Schalke. «Es waren die längsten Minuten meines Fussballer-Lebens, bis der Sieg feststand. Ich wollte nicht, dass meine Mannschaft wegen mir noch verliert.»

Doch was Gelson Fernandes nach dem Spiel erleben muss, hat gar nichts mehr mit Sport und Sieg oder Niederlage zu tun. Es geht um eine menschliche Schande.

Es sind um schlimme Beschimpfungen, die Gelson nach dem Spiel erreichen. BLICK liegt eine Nachricht vor, welche er über Instagram auf Englisch erhalten hat. Sie hat ihn tief getroffen.

«Du bist ein Sohn von Affen. Ich hoffe, jemand beendet Deine Laufbahn. Du hättest ihn ernsthaft verletzen und seine Karriere zerstören können.» Und weiter steht darin: «Ich hoffe, Du wirst dafür bezahlen. Du bist nicht wirklich ein Schweizer. Du bist ein verdammter Flüchtling. Sohn einer Affen-Schlampe!»

Gelson Fernandes ist traurig, als er mit BLICK darüber spricht: «Ich finde es einfach nur dumm, wenn man so auf andere Menschen losgeht. Du bist hilflos und verletzt.»

Hat er den Mann angezeigt? «Nein, ich habe keine Lust, mich mit solchen Leuten noch weiter zu beschäftigen.»

Es ist das dritte Mal, dass Gelson Fernandes gelebten Rassismus erleben muss. 2012 spielt er mit Udinese gegen Juventus, es gibt rassistische Sprechchöre gegen ihn. 10 000 Euro beträgt die Busse gegen die «Alte Dame». Und als er bei Chievo Verona spielt, beschmierten ihm Fans des Rivalen Hellas das Auto mit Sprüchen.

«Ich lasse mich von solchen Dingen nicht unterkriegen», sagt Gelson. Er ist als fünfjähriger Junge mit seiner Mutter von den Kapverdischen Inseln nach Sion gezogen, weil sein Vater im Wallis Arbeit gefunden hat.

Und er fühlt sich als Schweizer, hat inzwischen schon 66 Länderspiele für die Nati absolviert. Er sagt: «Ich zeige es solchen Menschen auf dem Feld.»

Im Pokalfinale gegen Bayern darf er das nicht: Er ist nach seiner Roten Karte gesperrt.

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