Pfiffe an BVB-Versammlung
Favre erhält in Dortmund eine Galgenfrist

Lucien Favre (62) bleibt beim BVB im Amt. Zumindest die nächsten zwei Spiele erhält der Schweizer die Gelegenheit, das Ruder rumzureissen.
Publiziert: 24.11.2019 um 14:40 Uhr
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Lucien Favre (62) bleibt beim BVB im Amt.
Foto: imago images/Kirchner-Media

Es sind keine schönen Szenen, die sich bei der BVB-Mitgliederversammlung am Sonntag abspielen. Als die erste Mannschaft in der Westfalenhalle eintrifft, schallen den Spielern Pfiffe und Buh-Rufe entgegen. Es ist die Reaktion der Mitglieder auf eine Mannschaft, die in den vergangenen Wochen nie wirklich überzeugen konnte.

Vor der Saison als Meisterkandidat gehandelt, steht der BVB aktuell in der Bundesliga nur auf Platz 6. Am Freitag blamiert sich die Mannschaft von Lucien Favre (62) gegen Paderborn. Erst in der letzten Sekunde rettet sich der BVB zu einem 3:3. Fünf Punkte Rückstand auf Leader Gladbach, für die Dortmunder klar zu wenig.

Kapitän Marco Reus kann die Reaktion der Mitglieder denn auch verstehen. «Wir erwarten natürlich nicht, dass wir mit Beifall beklatscht werden. Aber klar ist, dass wir selber unzufrieden sind.»

«Die letzten beiden Spiele waren ganz und gar nicht gut», erklärt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (60) denn auch. «Ihr als Mannschaft müsst aber wissen, dass es mit Worten alleine auch nicht getan ist. Dass ihr jetzt in erster Linie gefordert seid, auch Taten folgen zu lassen. Nur vom Reden bekommen wir keine Punkte.» Eine klare Ansage.

Zwei Schicksalsspiele für Favre

Die Frage, die allen unter den Nägeln brennt: Was passiert mit Lucien Favre? Der Coach ist an der Versammlung anwesend, hört seinem Vorgesetzten zu, als dieser sich an ihn richtet. «Du hast weiter unser Vertrauen. Aber eines ist klar: Am Ende wird Fussball immer über Ergebnisse definiert», sagt Watzke zu Favre.

«Wenn wir uns auf dem Platz befinden, machen wir aktuell nicht den Eindruck einer stabilen Einheit», stellt er klar. «Das ist in allererster Linie die Aufgabe von der Mannschaft und dem Trainer. Und es ist auch unser gutes Recht, das einzufordern.» Eine klare Ansage.

Der Schweizer behält also seinen Job, zumindest im Moment. Die «Bild» vermeldet, dass der 62-Jährige noch zwei Spiele Zeit haben soll, das Ruder herumzureissen. Am kommenden Mittwoch gehts gegen Barcelona, am Samstag reist der BVB zu Hertha Berlin.

Ausgerechnet gegen das grosse Barcelona und gegen die völlig unberechenbaren Herthaner muss Favre jetzt also das Ruder herumreissen. Keine einfache Aufgabe. Doch für den Schweizer die einzige Möglichkeit, auch weiterhin bei Schwarz-Gelb im Amt zu bleiben.  (zis)

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