Netzer rät Ricardo Rodriguez
«Bleib bei Wolfsburg!»

Günter Netzer (70) ist eine Real-Legende. Er sagt über Rodriguez: «An seiner Stelle würde ich Wolfsburg Real Madrid vorziehen.»
Publiziert: 23.07.2015 um 17:14 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:45 Uhr
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Ricardo Rodriguez: Von Real umworben.
Foto: imago
Von Andreas Böni

BLICK: Herr Netzer, sagen Sie mal: Soll Ricardo Rodriguez zu Real Madrid?
Günter Netzer:
Er ist ein sehr wertvoller Spieler für Wolfsburg und kann in einer grossen Mannschaft spielen. Aber wenn ich ihm etwas raten muss: Ich würde Wolfsburg vorziehen.

Warum?
Weil er bei Real an Marcelo nicht vorbeikommt. Der Brasilianer hat gerade noch seinen Vertrag bei Real bis 2020 verlängert. Rodriguez muss sich die Frage stellen, ob er sich von vornherein mit Teileinsätzen zufriedengibt. Ob für ihn die zweite Reihe von Real spannender ist als die erste Reihe von Wolfsburg.

Ja, aber Real fasziniert doch jeden Spieler.
Das ist schon so, ja. Aber meine Meinung ist, dass er bei Wolfsburg exzellent aufgehoben ist. Das sollte er nicht leichtfertig verspielen. Ich bin mir nicht sicher, ob Rodriguez mit minimalen Einsatzzeiten bei Real glücklich werden würde. Ich würde bei Wolfsburg bleiben. Da ist er sportlich gesehen besser aufgehoben denn als Nachfolger von Fabio Coentrao. Aber: Kann Rodriguez die Tatsache akzeptieren, der Herausforderer Marcelos zu sein und ihn zu fordern, dann kann er den Schritt auch wagen. Er muss seine persönlichen Umstände für sich klären.

Wie waren bei Ihnen 1973 die Verhandlungen mit Real?
Es war ein Versehen. Eigentlich wollte mich Barcelona. Aber Trainer Rinus Michels holte dann lieber seine Holländer Johan Cruyff und Johan Neeskens. Aber zwei Deutsche, welche den spanischen Markt sondierten und auch dort wohnten, unterrichteten mich dann vom Real-Interesse. Alles direkt per Telefon, alles sehr unprofessionell. Aber es klappte. Und ich erlebte die drei schönsten Jahre meiner menschlichen Entwicklung.

Mit einem Highlight: Sie flogen nach Las Vegas zu einem Sinatra-Konzert. Obwohl es Real-Spielern verboten war, sich mehr als 30 Kilometer aus Madrid zu entfernen.
Das war kalkuliertes Risiko. Mein Freund, der Filmregisseur Michael Pfleghar, hatte Tina, die Tochter von Frank Sinatra, kennengelernt. Er sagte, dass dieser bei der Hochzeit seiner Tochter in Las Vegas zum ersten Mal seit 15 Jahren auftrete. Amerika stehe kopf, und wir müssten unbedingt hin. Das machten wir, eine Wahnsinns-Reise, es hat sich gelohnt.

Was hat Real dazu gesagt?
Der Klub hat es nie erfahren. Bis heute nicht.

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