«Die WM 2022 ist mein grosses Ziel»
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Nati-Star Mehmedi im Interview:«Die WM 2022 ist mein grosses Ziel»

Nati-Star Admir Mehmedi gesteht
«Ein Überfall hat mein Leben verändert»

Weil sein Onkel ausgeraubt wurde, kam für Admir Mehmedi alles anders. «Dieser Moment hat mich zu dem gemacht, was ich bin!»
Publiziert: 26.02.2019 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2021 um 18:07 Uhr
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Admir Mehmedi beim BLICK-Termin an der Wasserburg von Wolfsburg.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Wolfsburg

Es ist kalt an der Wasserburg, der Wind pfeift durch die Ritzen des 1372 erbauten Gebäudes. «Ich fühle mich fantastisch in Wolfsburg. Aber früher oder später möchte ich in die Schweiz zurückkehren», sagt Admir Mehmedi (27). Als Fussballer? «Wenn ich zurückkomme, dann nur zum FC Zürich oder zu Winterthur.»

Admir Mehmedi, er ist der Mann der Stunde bei Wolfsburg. Am Wochenende schiesst er Gladbach beim 3:0 mit zwei Toren ab. Aber Winterthur, das ist die grosse Liebe des Nati-Spielers. Weil jener Ort tief mit seinen Liebsten zusammenhängt. Und weil er irgendwann mit seiner eigenen Familie – Frau Sevdije ist nach dem fast zweijährigen Sohn Noar wieder im fünften Monat schwanger – in jene Gegend zurückkehren will.

«Es ist die Szene, die mein ganzes Leben verändert hat»

Dabei begann alles mit einer schrecklichen Tat. Mehmedi erzählt: «Mein Onkel Hasim führte 1999 ein Lokal in Seuzach. Als er eines Nachts gegen Mitternacht abschliessen will, wird er von bewaffneten Räubern überfallen. Sie nehmen ihm alles Geld weg – aber schlimm ist vor allem der psychische Schaden. Es ist die Szene, die mein ganzes Leben verändert hat.»

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Mehmedi wohnte zu jener Zeit im Tessin. Sein Vater Emerli hatte Ende der Achtzigerjahre seinen Direktionsposten als Chef von 300 Leuten in einer Holzfirma in Mazedonien aufgegeben – um in Bellinzona als Pizzaiolo zu arbeiten. 1993 holte er seine Kinder Arsim (damals 9) und Admir (2) sowie seine Frau nach.

«Das Beste, was mir passieren konnte»

«Ich war glücklich im Tessin, lernte nach Albanisch auch Italienisch. Doch nach dem Überfall auf meinen Onkel war nichts mehr wie zuvor. Er bat meinen Vater, zu ihm zu kommen, um ihn im Restaurant zu unterstützen und ihm moralisch beizustehen. Er hatte grosse Angst damals», sagt Mehmedi. «Wir zogen darum nach Winterthur. Als Kind verstand ich es nicht, zumal ich kein Wort Deutsch konnte. Aber heute ist es das Beste, was mir passieren konnte.»

Die Familie wohnt vollzählig in Winterthur. Onkel Hasim geht es gut, er arbeitet mit seinem Sohn in einem Restaurant in Wiesendangen bei Winterthur. Bruder Arsim fährt den Stadtbus, Admirs Eltern haben aufgehört zu arbeiten.

WM 2022 als grosses Ziel

Mehmedi steht bis 2022 noch bei Wolfsburg unter Vertrag. In jenem Jahr findet die WM in Katar statt. «Nachdem mein Traum von Russland wegen einer Fuss-OP platzte, ist das mit 31 Jahren mein grosses Ziel. Das wäre geil.»

Übrigens: Die Räuber, die Mehmedis Onkel damals überfielen, wurden bis heute nie gefasst.

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