Nach dem Streik der Bayern-Spieler
Wo bleibt das Zeichen gegen Fremdenhass?

Wenn Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp beleidigt wird, drehen alle am Rad. Bei rassistischen, homophoben oder sexistischen Schmähgesängen bleibt der Aufschrei nicht selten aus, meint BLICK-Reporter Stefan Kreis.
Publiziert: 29.02.2020 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 29.02.2020 um 23:08 Uhr
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Fussball-Reporter Stefan Kreis.
Foto: zVg
Stefan Kreis

Natürlich, die Aktion der Bayern-Fans ist dumm. Wer die Mutter eines 79-Jährigen als Hure beschimpft, nur weil dieser seit Jahrzehnten Herzblut für seinen Klub zeigt und Millionen reinbuttert, hat kein Niveau.

Dass die Bayern-Spieler deshalb streiken und sich mit dem gegnerischen Mäzen solidarisieren, ist aller Ehren wert. Nur: Hätten sie das auch getan, wenn das Spiel nicht schon lange entschieden gewesen wäre?

Und, die noch viel wichtigere Frage, würden sie dasselbe tun, wenn von den Rängen rassistische, homophobe oder sexistische Schmähgesänge kämen? Gabs einen Spielabbruch, als Herthas Jordan Torunarigha vor kurzem von Schalke-Fans aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt wurde? Gabs Konsequenzen, als Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus von den Fans als Nutte beschimpft wurde? Nein.

Dass der Fussball ein massives Problem hat, ist nicht neu. Fast wöchentlich kommen Meldungen über rassistische Vorfälle. Affenlaute von den Rängen.

Konsequenzen hat solches Verhalten in den seltensten Fällen. Von der Uefa gibts das «Drei-Schritt-Prozedere», das besagt, dass der Schiri bei rassistischen Rufen das Spiel unterbrechen und eine Durchsage veranlassen solle. Wenn sich die rassistischen Rufe wiederholen, soll er die Teams vom Platz nehmen und eine zweite Durchsage verordnen. Nach dem dritten Mal soll er das Spiel abbrechen.

Die Frage ist: Warum nicht gleich beim ersten Mal? Und weshalb nicht die gleiche Reaktion wie auf den Hass gegen Hopp?

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
25
51
61
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
25
25
53
3
FSV Mainz
FSV Mainz
25
16
44
4
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
25
12
42
5
SC Freiburg
SC Freiburg
25
-2
41
6
RB Leipzig
RB Leipzig
25
6
39
7
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
25
10
38
8
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
25
5
37
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
25
1
37
10
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
25
6
35
11
FC Augsburg
FC Augsburg
25
-7
35
12
Werder Bremen
Werder Bremen
25
-11
33
13
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
25
-15
26
14
Union Berlin
Union Berlin
25
-16
26
15
FC St. Pauli
FC St. Pauli
25
-11
22
16
VfL Bochum
VfL Bochum
25
-23
20
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
25
-24
17
18
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
25
-23
16
Champions League
UEFA Europa League
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